Daniel Didavi fehlte dem VfB Stuttgart zuletzt verletzt – doch auch Berkay Özcan konnte die Spielmacherrolle nicht ausfüllen. Das soll sich nach dem Willen des 20-Jährigen in Zukunft ändern.

Stuttgart - Eigentlich hätte in der Hinrunde dieser Saison in der Fußball-Bundesliga die Stunde von Berkay Özcan schlagen können. Der 20-Jährige gilt als Talent auf der Spielmacherposition – und genau hier plagten den VfB Stuttgart große Sorgen. Daniel Didavi, der Rückkehrer aus Wolfsburg, musste wegen Schmerzen an der Achillessehne immer wieder passen. Doch Özcan konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen.

 

Zunächst bekam der Deutsch-Türke kaum Chancen, gegen Eintracht Frankfurt wurde er dann nach der Pause eingewechselt – und erlebte einen bitteren Abend. Der VfB verlor die Partie sang- und klanglos mit 0:3, und Özcan musste noch vor dem Abpfiff wieder verletzt raus. Die niederschmetternde Diagnose: Riss des Syndesmosebandes.

Seitdem rackerte der Mittelfeldspieler, um wieder Anschluss zu finden. Gegen Ende der Hinrunde sah man ihn schon wieder im Mannschaftstraining. Nun verzichtete er auf seinen Urlaub, um in der kurzen Vorbereitung auf die Rückrunde gleich durchstarten zu können. Schließlich hat er hohe Ziele.

Guter Draht zu Markus Weinzierl

„Ich bin einer, der das Spiel mitlenken will und glaube, dass ich der Mannschaft da helfen kann“, sagte Özcan im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung und betont, dass er nach seinem eher schüchternen Beginn der Profikarriere „nach und nach“ selbstbewusster wurde. Nun traut er sich also auch die Spielmacherrolle beim VfB zu. Trotz seiner Verletzungspause hat er nach eigener Aussage einen guten Draht zu Cheftrainer Markus Weinzierl aufgebaut. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Er redet viel mit mir, während des Trainings und auch außerhalb“, sagte Özcan.

Dass er immer mal wieder als Kandidat für eine Ausleihe zu einem anderen Club war, spielt für ihn derzeit keine Rolle. „Ich konzentriere mich momentan nur auf den VfB und darauf, wieder fit zu werden“, sagte er, schloss einen Wechsel aber auch nicht kategorisch aus: „Im Fußball weiß man ja aber bekanntlich nie genau, was die Zukunft bringt.“ Der Vertrag des türkischen Nationalspielers in Stuttgart läuft noch bis 2021.