Sechs Jahre hat VfB-Verteidiger Khalid Boulahrouz warten müssen. Gegen Kaiserslautern ist ihm endlich wieder ein Tor gelungen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Lange nach Spielschluss hat Khalid Boulahrouz auf dem Lauterer Betzenberg noch in Kickstiefeln, kurzen Hosen und kurzem Dress in der Mixed Zone gestanden, um gut gelaunt mit den Journalisten zu plaudern. "Ich habe schon länger gespürt, dass ich bald mal wieder ein Tor machen könnte", sagte der Niederländer, der mit seinem abgefälschten Schuss zum 2:0-Endstand (69.) für die Entscheidung zu Gunsten des VfB gesorgt hatte.

 

Seit sechs Jahren hat Boulahrouz, der in Stuttgart vom Innen- zum rechten Verteidiger umfunktioniert worden ist, in der Bundesliga kein Tor mehr geschossen. Zuletzt war er im März 2005 für den Hamburger SV in Bielefeld erfolgreich. Also stellte der VfB-Manager Fredi Bobic mit einem Augenzwinkern fest: "Dass ich es noch erleben darf, dass der Boula ein Tor schießt."

Wird Boulahrouz' Vertrag verlängert?

Schließlich ist die Beziehung zwischen den Stuttgartern und dem 31-fachen niederländischen Nationalspieler nicht immer unbelastet gewesen: Im Jahr 2008 für fünf Millionen Euro Ablöse vom FC Sevilla transferiert, blieb der 29-Jährige lange weit unter seinen Möglichkeiten. In der Saison 2009/10 kam einer der Spitzenverdiener und Dauerpatient nur auf sechs Bundesliga-(Teil-)Einsätze.

Eine ganz bittere Stunde erlebte Boulahrouz im November 2010, beim letzten Auftritt auf dem Betzenberg. Damals verspielte der VfB ein 3:0 (Endstand 3:3), wobei der Defensivmann zur Halbzeit kam, das 1:3 durch Ilian Micanski verschuldete, sich verletzte und in der 64. Minute wieder rausmusste. "Ich habe immer an meine Stärken geglaubt - und der Trainer tut dies auch", sagte der emotionale Boulahrouz diesmal. Trotz seiner Gelb-Roten-Karte gegen Leverkusen nach einer obszönen Geste hielt Bruno Labbadia an ihm fest. Und das, obwohl der Ersatzmann Stefano Celozzi in Berlin überzeugte. Geht es nach dem Trainer, soll der Vertrag des Niederländers, der im Juni 2012 endet, gar verlängert werden.