In einem Interview mit der „Bild“ hat VfB-Coach Hannes Wolf über den Aufstieg, die Gratulanten, die Kaderplanung für kommende Saison und die treuen Stuttgarter Fans gesprochen.

Stuttgart - Als Hannes Wolf den VfB Stuttgart von Jos Luhukay im September 2016 übernahm, war die Saison für die Schwaben noch jung und die Verpflichtung des U19-Trainers von Borussia Dortmund eine risikoreiche Entscheidung – Wolf war bis dato im Profifußball ein unbeschriebenes Blatt.

 

Dass die Verpflichtung des 35-Jährigen die richtige Entscheidung war, wurde spätestens mit dem Aufstieg der Schwaben am 21. Mai deutlich.

Nun hat sich Wolf nach seiner ersten Saison beim VfB im Interview mit der „Bild“ zum Zusammenhalt im Team, den Aufstiegsfeierlichkeiten und -gratulanten sowie zur Kaderplanung geäußert.

Dabei wird deutlich, dass für Hannes Wolf das Gemeinschaftsgefühl in der Mannschaft eine große Rolle spielt. Nach der Aufstiegsparty war Wolf mit dem Team ein paar Tage auf Ibiza. „Es war uns ganz wichtig, dass wir fast mit dem ganzen Team, also auch mit Ärzten und Physiotherapeuten, noch mal unterwegs waren“, erklärt Wolf. „Wir haben hart gearbeitet, zusammen alles gegeben. Das Ziel haben dann die Jungs ausgesucht, die Reise war top.“ Nur abends sei er nicht mit dem Team durch die Clubs gezogen. „Ganz am Ende eines Tages muss ich nicht dabei sein. Und ich finde auch die Musik schwierig, die dann da läuft“, sagt Wolf mit einem Lächeln auf den Lippen.

Nach dem Aufstieg sei der VfB-Coach förmlich von Glückwünschen überschüttet worden. „Ich bedanke mich bei allen, die mir zum Aufstieg gratuliert haben. Die Zahl der Nachrichten auf dem Handy war in einem hohen dreistelligen Bereich. Ich habe es leider nicht geschafft, allen zu antworten. Das tut mir sehr leid“.

Klopp gratulierte, Luhukay nicht

Zu den Gratulanten gehörte übrigens auch sein Entdecker Jürgen Klopp, dessen Glückwünsche ihn per SMS erreichten, „aber schon nach dem Hannover-Spiel“. Klopp habe sich immer wieder mal gemeldet, gerade nach den vielen gedrehten Spielen. „Mentalität ist ja für ihn sehr wichtig. Er hat den VfB die ganze Zeit über verfolgt. Ich habe in den Gesprächen und Nachrichten gemerkt, dass er als gebürtiger Stuttgarter auch Sympathien für den Verein hat. Genauso wie Thomas Tuchel“, erklärt Wolf. Zum Tuchel-Aus in Dortmund wollte sich der VfB-Coach übrigens nicht äußern.

Sein Vorgänger beim VfB Stuttgart, Jos Luhukay, habe ihm nicht gratuliert. „Wir haben keine Nummern voneinander, es gab nie Kontakt zwischen uns“, sagt Wolf.

Was sagt Wolf zur Kaderplanung für die neue Saison? „Wir werden sicher etwas machen. Dazu müssen wir auch die Mitgliederversammlung am Donnerstag abwarten. Der Markt und die Preisentwicklung ist teilweise schon verrückt. (...) Wir haben eine gute Saison gespielt, aber dennoch haben wir die Verantwortung, den Kader zu optimieren, (...) alles zu prüfen, um uns zu verbessern. Auf jeder Position. Das fängt beim Trainerteam an. Und geht bei der gesamten Mannschaft weiter.“

Und was sagt der Trainer zu den Stuttgarter Fans? „Uns wird schon die ganze Zeit eine große Freundlichkeit entgegen gebracht. Auch in den Phasen, als es nicht so gut lief. Das rechne ich den Menschen hier ganz hoch an. Sie haben ein feines Gespür. Wenn ich zum Beispiel mit meiner Familie in Stuttgart unterwegs bin, merke ich, dass sie uns nicht stören wollen. Ich bekomme sehr viel. Viel mehr, als man vorher erhoffen konnte.“