Der VfB Stuttgart sucht nach wie vor nach Verstärkungen. Klar ist aber auch: Es werden den Aufsteiger auch noch Spieler verlassen. Kandidaten gibt es einige.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - An diesem Dienstag rollte der Mannschaftsbus des VfB mal wieder vom Clubgelände – erst am 2. August kehrt er zurück. Für das Bundesligateam der Stuttgarter steht das zweite Trainingslager in Neustift im Stubaital an. Und die Plätze im schicken Teamgefährt sind wieder weitestgehend besetzt: 24 Spieler sind mitgereist nach Österreich, dazu das kleine Heer an Trainern und Betreuern.

 

24 – keine schlechte Zahl, wenn es darum geht, wie groß ein Bundesligakader denn sein sollte. Wie immer gilt: Groß genug, um Ausfälle und Formschwankungen kompensieren zu können. Aber auch klein genug, um nicht eine riesige Gruppe an unzufriedenen Spielern zu haben. Im vergangenen Zweitligajahr hatte Hannes Wolf den Kader wenige Tage nach seinem Amtsantritt verschlankt. „Wir wollen jedem Spieler gerecht werden“, begründete der Cheftrainer des VfB Stuttgart damals die Versetzung von fünf Nachwuchskräften zurück zum U-23-Team. 23 Feldspieler und drei Torhüter wollte Wolf in Liga zwei auf dem Trainingsplatz haben. Und nun?

Sarpei spielt immer noch in Venlo vor

Wie gesagt: 24 Spieler reisen mit ins Trainingslager, darunter sind drei Torhüter. Zum Kader zählen außerdem Rekonvaleszent Carlos Mané, Jérôme Onguéné, der die Einheiten in Neustift wegen eines Muskelfaserrisses in der Hüfte verpassen wird, und Hans Nunoo Sarpei. Der 18-jährige Ghanaer spielt seit Tagen bei VVV Venlo in den Niederlanden vor und ist damit einer der ersten Kandidaten für einen Wechsel noch in dieser Transferperiode (bis 31. August) – zumindest auf Leihbasis. Doch dabei wird es nicht bleiben.

Allein die Zahlen sind nicht ausschlaggebend, wenn es darum geht, wer am 1. September noch im Kader des VfB Stuttgart steht. Nach der aktuellen Rechnung wären es 27 plus zwei oder drei Neuzugänge, die das Team in den nächsten Tagen noch verstärken sollen. Und das würde im Umkehrschluss bedeuten: Neben Sarpei müssten noch zwei oder drei Spieler gehen. Doch derartige Wechselspielchen sind eben auch abhängig von Angebot und Nachfrage, von den Perspektiven, die einzelne Spieler sehen – und von der Vertragssituation. Geht es allein danach, könnten alle aktuellen VfB-Spieler in Stuttgart bleiben. Ziemlich sicher wird es anders kommen.

Grgic musste zuletzt in der Abwehr ran

Hans Nunoo Sarpei ist der eine, der wohl geht, um Spielpraxis zu sammeln, auch bei Onguéné gibt es derartig begründete Überlegungen. Die Testspiele zu Beginn der Vorbereitung haben gezeigt, dass der junge Franzose noch nicht ganz auf dem Niveau der Kollegen angekommen ist – mit vielen Einsätzen in anderer Umgebung könnte sich das ändern. Anders liegt der Fall bei Tobias Werner.

Dem 32-jährigen Routinier würde der VfB keine Steine in den Weg legen, würde er wegen eines Wechsels vorstellig werden. Denn: Auf dessen Position auf den offensiven Außenbahnen hat Trainer Wolf ohnehin die Qual der Wahl. Ähnliches gilt für Anto Grgic. Der Schweizer ist im zentralen defensiven Mittelfeld zuhause und gilt als einer, der die feinen Pässe spielen kann. In Orel Mangala und Dzenis Burnic hat er nun zwei neue Konkurrenten bekommen, im Testspiel in Heidenheim musste er zuletzt als Innenverteidiger ran, und schon in der vergangenen Saison kam er am Ende nur noch selten an Ebenezer Ofori und Christian Gentner vorbei. Und Matthias Zimmermann gibt es auch noch.

Für Zimmermann spricht seine Flexibilität

Für den 25-Jährigen spricht seine Variabilität. Zimmermann kann nicht nur zentral, sondern auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden, gilt als robuster Balleroberer und hat in Liga zwei seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Gekommen ist er zum VfB allerdings einst als Zugang für die damalige Drittligamannschaft. Solange für die Position des rechten Verteidigers kein Neuzugang feststeht, wird er aber kein Wechselkandidat sein. Auch für Jean Zimmer ändert sich die Perspektive erst so richtig, wenn ein neuer Mann für hinten rechts kommt. Dann gilt für den Pfälzer, was auch für Tobias Werner gilt: Wenn das Angebot stimmt, darf er wohl gehen. Offen ist zudem, ob nach der Verpflichtung von Ron-Robert Zieler noch einer der Torhüter wegen eines Wechsels vorstellig wird.

So oder so – das alles kann sich noch ziehen. Zum einen, weil sich oft erst Ende August neue Notwendigkeiten und somit Perspektiven bei anderen Clubs ergeben. Zum anderen, weil beim VfB andere Geschäfte Vorrang haben. Gesucht wird vor allem ein Innenverteidiger. Ein Mann für die Startelf – und womöglich die Nummer 25 im Trainingslager im Stubaital.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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