In einem Interview hat sich Mario Gomez zu seiner Rückkehr und derzeitigen Situation beim VfB Stuttgart geäußert. Den Verantwortlichen um Michael Reschke spricht der 32-Jährige vollstes Vertrauen aus.

Stuttgart - Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Angreifer Mario Gomez in Russland zum zweiten Mal in seiner Karriere an einer Weltmeisterschaft teilnimmt. Eine großen Anteil daran hatte auch der Wechsel vom VfL Wolfsburg zu seinem Herzensverein VfB Stuttgart vergangenen Sommer. Während Wolfsburg zwei Spieltage vor dem Saisonende noch um den Klassenerhalt in der Bundesliga kämpft, haben die Schwaben den Klassenverbleib bereits gesichert und dürfen von Europa träumen.

 

Der frühzeitige Ligaverbleib erfüllt Gomez dabei mit besonderem Stolz, wie der gebürtige Riedlinger in einem Gespräch mit der „Bild“ (Mittwoch-Ausgabe) verriet. „Es war ja nicht klar, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Aber ich wusste, wie die Mannschaft tickt und wusste, dass es möglich ist. Worauf ich besonders stolz bin“, sagte der Nationalstürmer im Interview. Den Wechsel zurück an den Neckar bezeichnete er aufgrund des unklaren Ligaverbleibs im Vorfeld als „riskant“.

Eine Rückkehr zum VfB war immer ein Thema

Auch sprach der Torjäger sprach ein Lob an die Stuttgarter Kaderplaner um Sportvorstand Michael Reschke aus: „Bis zu der Stunde in der mit dem Wechsel alles perfekt war, ist nichts nach außen gedrungen. So etwas gibt es selten. Ich kann den Verantwortlichen hier einfach vertrauen.“

Offenbar spielte der Angreifer, der 2007 mit seinen 14 Treffern maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft hatte, schon länger mit dem Gedanken eines Tages zum VfB zurückzukehren. „Alle hier wollten, dass ich nach Stuttgart zurückkomme. Ich hatte das immer mal schon im Kopf, dass es das Schönste wäre, wenn ich dorthin zurückkehren würde, wo alles losging. Das es wirklich realisierbar ist, hätte ich aufgrund der Konstellation nicht gedacht.“

Den Fokus nicht mehr nur auf Tore schießen

Der 32-Jährige berichtete außerdem, wie sich mit fortschreitendem Alter seine Rolle im Team und die Aufgaben auf dem Platz verändert haben. Zwar trifft der Stürmer nicht mehr so häufig, wie zu früheren Tagen, sagt aber: „Damals habe vielleicht nicht so sehr nach meinen Mitspielern geschaut, mich weniger um sie gekümmert. Jetzt bin ich hier in Stuttgart der älteste Spieler, wäre das auch bei der Weltmeisterschaft. Ich kann mich jetzt viel besser zurücknehmen, blicke anders auf das Große und Ganze.“

Angesprochen auf die Kritik von dem Ex-Bayern-Profi und damaligen ARD-Experten Mehmet Scholl spricht der werdende Vater von einem Reifeprozess, den er durchlaufen hat: „Jeder darf sagen, was er will. Wenn man etwas älter ist, kommt man schon damit klar.“ Bei der Europameisterschaft 2012 hatte Scholl den Begriff „wund legen“ in Zusammenhang mit Gomez’ mangelnder Laufbereitschaft benutzt.