Vor einem Jahr hat der damalige Zweitligist auf dem Winter-Transfermarkt kräftig gewirbelt und gleich viermal zugeschlagen. Das Quartett hat sich jedoch nahezu komplett wieder verabschiedet.

Stuttgart - Vor einem Jahr herrschte geschäftiges Treiben auf der VfB-Geschäftsstelle. Gleich drei neue Spieler präsentierte der damalige Manager Jan Schindelmeiser kurz vor Ladenschluss. Jerome Onguéné, Josip Brekalo und Ebenezer Ofori hießen die letzten Neuzugänge des VfB Stuttgart am Deadline-Day. Julian Green wurde kurz zuvor verpflichtet, er komplettierte das Quartett der Winter-Einkäufe, die sich fast alle schon wieder aus Stuttgart verabschiedet haben.

 

Josip Brekalo: Der junge Kroate erwies sich für den VfB in der zweiten Liga trotz schwankender Leistungen auf den Außenbahnen als Verstärkung. Höhepunkt war sein Siegtreffer zum 2:1 in Heidenheim – dem Tor des Monats Februar. In der Bundesliga-Vorrunde setzte er mit seinem Siegtor gegen Borussia Dortmund ein weiteres Glanzlicht. Dass es trotzdem nicht für ihn weiterging und er vorzeitig zum VfL Wolfsburg zurückkehrte – Gegner des VfB am Samstag (15.30 Uhr) – erklärt Brekalo wie folgt: „Sportdirektor Olaf Rebbe hat mich ein paar Mal angerufen und mir gesagt: ,Wir wollen dich zurückholen. Du hast ein Jahr lang gut gespielt und viele Spiele gemacht. Jetzt brauchen wir dich.’ Ich habe mir Gedanken gemacht und glaube, dass diese Entscheidung die richtige ist.“ Beim letzten Spiel in Hannover saß der 19-Jährige 90 Minuten auf der Bank.

Keine nachhaltige Erfolgs-Bilanz

Julian Green: Der US-Amerikaner wechselte mit der Empfehlung von Bundestrainer Joachim Löw vom FC Bayern München nach Stuttgart, „ein unheimlich großes Talent zu sein“. Das konnte nur schiefgehen. Den Rucksack mit der großen Erwartungshaltung trägt Green mit sich herum, seit er für die Bayern einmal drei Tore gegen Inter Mailand erzielte. Doch dem Hype folgte eine stagnierende Entwicklung auf dem Level eines Talents, die sich auch in Stuttgart fortsetzte. Nach dem Aufstieg wechselte der offensive Mittelfeldspieler zu Greuther Fürth. Mit den Franken kämpft der frühere US-Nationalspieler, der beim VfB noch einen Vertrag bis 2019 besitzt, gegen den Abstieg aus der zweiten Liga. Zuletzt spielte er dort sechsmal durch. Eine Karriere als Zweitligaspieler sei für ihn „nicht okay“, sagte er jüngst der „Süddeutschen Zeitung“. „Nein, das wäre gar nicht okay.“

Jerome Onguéné: Von Jan Schindelmeiser als Wuchtbrumme für die Abwehr verpflichtet (für drei Millionen Euro), machte der Franzose für den VfB kein einziges Spiel. Weil sie auf dem Wasen irgendwann zu der Meinung gelangten, dass es dem 20-Jährigen an der nötigen Qualität fehlt. Im Sommer wurde er an RB Salzburg verliehen. Beim Tabellenführer der zweiten österreichischen Liga wandelt Onguéné zwischen Startelf, Tribüne und zweiter Mannschaft. „Er hat sich sowohl in der Defensive als auch in der Spieleröffnung klar verbessert“, sagt sein Trainer Marco Rose. Trotzdem dürfte Onguénés Zukunft nicht in Stuttgart liegen.

Ebenezer Ofori: Gleiches gilt für den Ghanaer Ebenezer Ofori, der anfangs ein paar (gute) Spiele machte, dann aber immer mehr von der Bildfläche verschwand. Für den defensiven Mittelfeldspieler (Ablöse damals: 1,3 Millionen Euro) gibt es mehrere Anfragen, unter anderen von seinem Ex-Club AIK Solna.