Der Abstieg des VfB Stuttgart hat zahlreiche Folgen. Auch für die Mitarbeiter des Clubs.

Stuttgart - Dass der neuerliche Abstieg des VfB Stuttgart nicht ohne Folgen bleibt, war klar. Das fängt beim veränderten Spielplan (Saisonbeginn bereits Ende Juli) an und betrifft zahlreiche weitere Bereiche. Vor allem natürlich die Finanzen. „Der Umsatz wird um ein Drittel einbrechen“, prognostizierte am vergangenen Sonntag Stefan Heim, der Finanzvorstand der VfB AG – und baute dabei auf Erfahrungswerte.

 

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Heim kennt das Szenario aus dem Jahr 2016, als der VfB erstmals nach über 40 Jahren in die zweite Liga musste. Im Gegensatz dazu sah sich der Finanzchef nun vorbereitet – und abgesichert. Vor drei Jahren nämlich war der Club auf die freiwillige Hilfe seiner Mitarbeiter angewiesen. Diese verzichteten nach Gesprächen auf einen Teil ihres Gehalts, damit der Verein den Kraftakt zweite Liga ohne große Einschnitte am Personalbestand zu meistern. Nach dem gelungenen Aufstieg im Jahr 2017 wurden die Mitarbeiter mit einer Prämie entschädigt.

Die Lizenz ist offiziell erteilt

Nun ist vorab alle geregelt. „Jeder Mitarbeiter hat eine Zweitliga-Klausel in seinem Vertrag“, bestätigte Heim. Bedeutet: Jeder der rund 200 Beschäftigten beim VfB muss in den kommenden Monaten Einbußen hinnehmen – egal ob Spieler, Vorstand oder Mitarbeiter in der Verwaltung. Der Einschnitt ist jeweils individuell geregelt.

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Auf diesen Planungen fußt auch die Finanzplanung, die Heim vor Wochen bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) eingereicht hat. Diese wurde am Montag offiziell gebilligt – wie alle anderen Vereine der ersten und zweiten Liga erhält der VfB die Lizenz für die kommende Saison. Im Stuttgarter Fall ohne Auflagen und Bedingungen. Heim und Marketing-Vorstand Jochen Röttgermann haben bereits in der vergangenen Woche mit Banken und Sponsoren die neue Lage nach dem Abstieg besprochen. Auch bei den meisten Partnern war das Thema zweite Liga vorab geregelt.

„In einer Vielzahl der Verträge mit Sponsoren ist eine Zweitliga-Klausel enthalten“, sagte Röttgermann, der von „klaren Signalen“ der Treue erzählte, aber auch einräumen musste: „Wir werden den einen oder anderen Partner verlieren.“