Im Konflikt zwischen Trainer und Sportvorstand hat nun der Aufsichtsrat des VfB Stuttgart ein Machtwort gesprochen – und Jos Luhukay deutlich seine Grenzen aufgezeigt.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Im zuletzt offen ausgetragenen Konflikt zwischen Trainer Jos Luhukay und Sportvorstand Jan Schindelmeiser hat nun der Aufsichtsrat des VfB Stuttgart Klartext geredet – und damit den Druck auf den Chefcoach des Fußball-Zweitligisten deutlich erhöht. „Für den Trainer gilt es, sich auf das zu konzentrieren, wofür wir ihn geholt haben“, sagte Wilfried Porth, der stellvertretende Vorsitzende des Kontrollgremiums, am Mittwoch. Und meinte den sportlichen Erfolg.

 

Porths Sorge um die nach außen getragene Eskalation

Ausgangspunkt der Debatte ist das öffentlich zur Schau gestellte Missfallen von Jos Luhukay über die zuletzt verpflichteten Neuzugänge des VfB. Benjamin Pavard (Abwehr/Frankreich), Carlos Mané (Mittelfeld/Portugal) und Takuma Asano (Angriff/Japan) gelten für den Niederländer allesamt als Perspektivspieler. Sie hätten in der vergangenen Saison wenig gespielt und müssten zudem erst die deutsche Sprache lernen. Punkte, die Wilfried Porth so nicht gelten lässt. „Im heutigen Profifußball kann es keine Entschuldigung sein, dass Spieler unterschiedliche Sprachen sprechen“, sagte der Daimler-Personalvorstand und ergänzte: „Ich sehe mit Sorge, dass die Eskalation nach außen getragen wird. Ich sage bewusst: Das gilt besonders für den Trainer. Wichtig ist, dass man Konflikte intern klärt.“

Den aktuellen Kader mitsamt den drei Neuen hält das Aufsichtsratsmitglied für stark genug, um den Aufstieg zu schaffen. „Wir haben die Voraussetzungen für den Erfolg“, sagte er, „wie wir das umsetzen, liegt an uns.“ Jos Luhukay darf das als klare Forderung verstehen, schon bald in schöner Regelmäßigkeit Siege zu liefern – und sich ansonsten zurückzuhalten: „Der Trainer ist Angestellter des Vereins, er sollte da ein bisschen disziplinierter vorgehen. Sein Vorgesetzter ist der Sportvorstand.“