Bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Schalke 04 lässt der VfB sämtliche Qualitäten vermissen und liefert den schlechtesten Heimauftritt in dieser Saison ab.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Am Morgen danach durfte noch gelacht werden. Schließlich ist niemand gestorben, und die Welt dreht sich auch nach der Entlassung von Trainer Hannes Wolf als Trainer beim VfB Stuttgart weiter. Also hatten die Profis beim sonntäglichen Reservistentraining unter den bisherigen Assistenten Matthias Schiffers, Marco Langner und Andreas Schumacher zwischendurch auch ihren Spaß und scherzten bei gelungenen Aktionen wie gewohnt miteinander.

 

Nach der Einheit machten sich die Spieler aber schnell vom Hof. Sie waren bedient. Von der Trainerentlassung. Mindestens aber genauso von ihrer eigenen Leistung beim 0:2 gegen Schalke 04.

Ihr Auftritt kam 45 Minuten lang einem Offenbarungseid gleich. 37 Prozent gewonnene Zweikämpfe, der erste Schuss auf das Schalker Tor nach 45 Minuten, eben noch so vor der Halbzeitpause. So schlecht hatte sich der VfB in noch keinem Heimspiel zuvor präsentiert. Nach dem Wechsel stemmte sich die Mannschaft zwar gegen die Niederlage, legte dabei aber zutage, dass es ihr mehr als an der Einstellung, an der nötigen Qualität zu fehlen scheint. Zumindest gegen eine schlagkräftige Truppe wie den Tabellendritten aus Gelsenkirchen. Der aber, das nebenbei, zuvor auch drei Spiele nicht gewonnen hatte und nicht den Anschein der Unbesiegbarkeit erweckte.

In allen Belangen unterlegen

Dennoch war der VfB den Königsblauen in allen Belangen unterlegen. Daran konnten auch die letzten taktischen Rettungsversuche von Wolf nichts ändern. Vier Tage nach der Verpflichtung von Jacob Bruun Larsen bot der 36-Jährige den jungen Dänen auf der rechten Abwehrseite auf. Wo sich die Leihgabe von Borussia Dortmund mit einem unnötigen Foul einführte, das den Schalkern früh einen Elfmeter und das 2:0 bescherte. Danach lief bei Larsen nichts mehr zusammen – nach 45 Minuten war Schluss. Sein ehemaliger Dortmunder Teamkollege Dzenis Burnic durfte im defensiven Mittelfeld zwar 90 Minuten lang durchspielen. Mehr als sein Talent anzudeuten gelang aber auch ihm nicht. Was eben nicht reicht für die Bundesliga.

Viel schlimmer mitanzusehen für die VfB-Fans in der fast ausverkauften Arena war jedoch der luftleere Raum vor des Gegners Gehäuse, in dem sich einzig Mario Gomez mühte. Dem 32-Jährigen erging es nicht besser als Vorgänger Simon Terodde. Ohne Zuspiele ist der beste Stürmer nichts wert. Doch weder Berkay Özcan noch Chadrac Akolo entwickelten am Samstag Zug zum Tor.

Noch bis Mittwoch hat Sportchef Michael Reschke Zeit, seinen Kader nachzujustieren. Es gilt als wahrscheinlich, dass zumindest noch ein neuer Offensivmann auf dem Wasen aufschlägt, zumal ja auch Takuma Asano (gegen Schalke nicht im Kader) vor dem Absprung steht. In der Defensive vertraut Reschke dagegen auf das vorhandene Personal. Also auch auf Holger Badstuber, der vielleicht schon am Samstag in Wolfsburg wieder einsatzbereit ist.