Gertjan Verbeek. Foto: dpa
Zwei Wochen gab sich Martin Bader Zeit, einen neuen Trainer zu suchen, nachdem er Anfang Oktober Michael Wiesinger (41) nach acht sieglosen Spielen freigestellt hatte. Der Club-Manager verhandelte mit Christian Gross (59) – und entschied sich schließlich für den Niederländer Gertjan Verbeek (51). Der verkörpert ähnliche Eigenschaften wie der Schweizer, der 2009/2010 den VfB von Rang 15 auf Rang sechs geführt hatte: Im Umgang mit seinen Spielern ist Verbeek distanziert und autoritär, er setzt bedingungslos auf Disziplin – und wenn einer nicht mitzieht, berichtet Bader, „dann gibt es einen Donnerschlag“.

Auf den durchschlagenden Erfolg der Maßnahme jedoch mussten Trainer und Manager trotz besser werdender Leistungen lange warten. Zunächst ging Nürnberg als erster Verein in Bundesligageschichte ein, der in der gesamten Vorrunde kein einziges Spiel gewinnen konnte. „Wir haben uns daran geklammert, dass sich das Blatt wenden würde, wenn der Trainer in der Vorbereitung drei Wochen Zeit hat“, sagt Bader. Genau so sollte es kommen.

Die Mannschaft verstand im Trainingslager in Marbella immer besser, was ihr Trainer von ihr wollte. Die Folge: im ersten Rückrundenspiel siegte der Club gegen Hoffenheim mit 4:0 – die Aufholjagd hatte begonnen. Vier der fünf Spiele in diesem Jahr hat Nürnberg gewonnen (und das Duell mit den Bayern, die einzige Niederlage, hinter sich). Aus acht Punkten Rückstand auf den VfB sind vier Punkte Vorsprung geworden. „Es gibt bei Trainerwechseln keinen Garantieschein, dass es besser wird“, sagt Bader, „man kann nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen.“