Vedad Ibisevic und Mohammed Abdellaoue sollen den VfB Stuttgart verlassen, aber was wird aus Timo Werner? Trainer Alexander Zorniger hat zwar schon eine genaue Vorstellung, was die Taktik auf dem Feld angeht – beim Kader gibt es aber noch ein paar Fragezeichen.

Stuttgart - Alexander Zorniger hat klare Vorstellungen. Wie der VfB unter ihm auftreten soll, hat der neue Trainer schon gesagt: offensiv, attraktiv, mutig. Nicht so klar ist für Zorniger dagegen, wie sein Kader letztlich aussehen wird. Das Personalkarussell dreht sich – oder auch nicht. Drei Stürmer, drei Geschichten.

 

Erstens, Vedad Ibisevic. Wer am Samstag den Spielberichtsbogen für den Test gegen Manchester City gesehen hat, hätte leicht auf die Idee kommen können, dass er gar nicht mehr beim VfB ist. Denn 22 Profis wurden aufgeführt – der frühere Torjäger war nicht dabei. Schon lange steht fest, dass er in Stuttgart keine Perspektive mehr besitzt, aber da ist er trotzdem noch. Und ein Abnehmer für den mit einem Vertrag bis 2017 ausgestatteten Großverdiener (3,5 Millionen Euro pro Jahr) ist nicht in Sicht.

Zum einen liegt das daran, dass Ibisevic wählerisch ist und es kategorisch ablehnt, nach China zu wechseln, wo es Angebote für ihn gegeben hat. Der zweite Grund ist, dass er gegenüber dem VfB signalisierte, auf keinen Cent verzichten zu wollen. Zwar würde ihm der Club entgegenkommen, keine Ablöse fordern und ihm zur Not sogar eine Abfindung zahlen. Doch das Gehalt schreckt dennoch mögliche Interessenten ab. Vereine, die sich Ibisevic leisten könnten, wollen ihn aus sportlichen Gründen nicht – und Vereine, die ihn vielleicht wollen, können sich ihn nicht leisten.

Momentan erscheint der Fall unlösbar. Zuletzt hieß es, Bremen sei eine Option für Ibisevic – nicht mehr als ein Gerücht. In Wirklichkeit bemüht sich Werder darum, den US-Nationalstürmer Aron Johannsson von AZ Alkmaar zu verpflichten, was nahezu perfekt ist. Ibisevic, der an diesem Donnerstag 31 wird, ist ein teurer Ladenhüter für den VfB, der sich nur an eine Hoffnung klammern kann – dass am Ende dieser Transferperiode am 31. August der ein oder andere Club im Angriff nachrüsten wird.

Ibisevic will zu seiner Situation und seinen Plänen nichts sagen – wie sein Berater Andreas Sadlo, der entsprechende Anfragen per Telefon und per E-Mail unbeantwortet lässt. Einstweilen trainiert der Nationalspieler aus Bosnien-Herzegowina beim VfB mit. Die Begegnungen verfolgt er dagegen in Zivil auf der Tribüne.

Fall Nummer zwei: Mohammed Abdellaoue

Zweitens, Mohammed Abdellaoue. Auch er ist außen vor, doch bei ihm ist die Situation nicht so verfahren wie bei Ibisevic, zumal sich der Stürmer aus Norwegen mit dem VfB jetzt bereits auf die vorzeitige Auflösung seines bis 2017 laufenden Vertrags geeinigt hat. Seit drei Wochen ist Abdellaoue (29) vom Training freigestellt, um sich einen neuen Verein suchen zu können. Aktuell befindet er sich in Gesprächen mit dem Aufsteiger Darmstadt 98. Ob eine Einigung erzielt wird, zeigt sich vermutlich schon in den nächsten Tagen.

Fall Nummer drei: Timo Werner

Drittens, Timo Werner. Nach StZ-Informationen hat Tottenham Hotspur aus der Premier League gerade den im Mai hergestellten Kontakt zu dem Talent noch einmal aufgefrischt und erneuert. Aus England ist zu hören, dass bald ein konkretes Angebot folgen soll – verbunden womöglich mit einer Ablöse im zweistelligen Millionenbereich für den VfB. Aber Werner (19) hat sich bereits entschieden und will in Stuttgart den Kampf mit Martin Harnik um den zweiten Platz im Sturm aufnehmen.

Das ist der Stand von heute. Wie die drei Geschichten enden, weiß Zorniger nicht.