Der VfB Stuttgart buhlt weiter um Srdjan Lakic, damit der Verein neben Julian Schieber und Cacau noch eine Stürmeralternative hat. Pawel Pogrebnjak darf gehen.  

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Die Schufterei in Belek ist für die VfB-Profis vorbei. Nachdem ein großer Teil des Türkei-Aufenthaltes von Regen, Donner und Blitz geprägt war - "so etwas hat es hier seit zehn Jahren nicht mehr gegeben", sagt der türkischstämmige Co-Trainer Eddy Sözer - kam am Donnerstag beim zweiten Testspiel des VfB gegen Pakhtakor Taschkent wenigstens zeitweilig die Sonne durch. Die Stuttgarter beherrschten die Partie gegen den usbekischen Rekordmeister - und siegten letztlich nach Toren von Martin Harnik (4.), Zdravko Kuzmanovic (38./Elfmeter), Stefano Celozzi (76.) und Raphael Holzhauser (80./Elfmeter) deutlich mit 4:0 (2:0).

 

"Wir konnten unser Programm gut durchziehen - auch wenn es zwei, drei kleinere Wermutstropfen zu schlucken gab", resümiert Bruno Labbadia die Tage an der türkischen Riviera - und meint damit weniger das schlechte Wetter, das nur bedingt gestört habe, sondern eher die verletzungsbedingten Ausfälle von Shinji Okazaki (Adduktoren), Christian Gentner (Zerrung eines Hüftmuskels) sowie von William Kvist (Erkältung), wobei die beiden Letzteren zum Rückrundenstart am 21. Januar in der Arena auf Schalke einsetzbar sein dürften.

"Die nächsten Wochen sind von entscheidender Bedeutung"

"In der Bundesliga sollten wir in beide Richtungen gucken", sagt Labbadia zur Zielsetzung des VfB, der lediglich sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge besitzt, andererseits aber auch nur vier Zähler hinter den internationalen Plätzen rangiert. Die nächsten Wochen werden also von entscheidender Bedeutung sein hinsichtlich der Frage, wo die Reise für die in der Rückrunde zuletzt traditionell starken Stuttgarter hingeht. "Mit Schalke, Gladbach und Leverkusen bekommen wir es in der Liga gleich mit großen Kalibern zu tun", sagt der 45-jährige Labbadia.

Um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen, hat der Trainer mit seinen Profis neben den Konditionseinheiten auch viel im taktischen Bereich gearbeitet. Dabei zeichnet sich ab, dass der VfB - anders als über weite Strecken der Vorrunde - wieder mit zwei echten Spitzen antreten wird. "Neben dem 4-4-2 ist auch das 4-1-3-2-System eine Option", sagt der Coach, "in der Vorrunde hatte ich durch Verletzungen im Sturm oft keine sehr große Auswahl."

Das ist nun anders, und so nutzte Bruno Labbadia in Belek fast jede Gelegenheit, um im Angriff Julian Schieber und Cacau nebeneinander spielen zu lassen. Sollte der Wolfsburger Srdjan Lakic, ein klassischer Mittelstürmer, bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar verpflichtet werden, wofür sehr viel spricht, besitzt der VfB-Trainer noch eine Stürmeralternative mehr.

Bei einem anderen stehen die Vorzeichen derweil klar auf Abschied: Denn Pawel Pogrebnjak, an dem neben einigen ausländischen Clubs auch Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 Interesse zeigen, ist signalisiert worden, dass er noch in der Wintertransferperiode gegen eine geringe Ablöse wechseln kann. "Darüber haben wir ganz offen gesprochen", sagt Oliver Wendt, der Berater Pogrebnjaks, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft und der gerne in Deutschland bleiben würde. "Ein Abgang ist kein Muss, das haben Fredi Bobic und Bruno Labbadia klar gesagt", ergänzt Oliver Wendt: "Doch der VfB würde gerne noch einen Transfererlös mitnehmen."