Dieter Hundt reagiert auf die Krise in der Vereinsführung des VfB Stuttgart: Hundt ist von seinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender des VfB zurückgetreten. Das teilte der Verein am Montagabend mit.

Stuttgart - Dieter Hundt ist von seinem Amt als Aufsichtsratschef des VfB Stuttgart zurückgetreten. Das teilte der Verein am Montagabend mit. „Ich lege mit sofortiger Wirkung mein Mandat als Aufsichtsrat des VfB Stuttgart nieder und danke Vereinsführung, Gremien sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des VfB Stuttgart, ebenso meinen Kollegen des Aufsichtsrats für die langjährige erfolgreiche Tätigkeit“, heißt es in einer Mitteilung des VfB Stuttgart.

 

Vorstand Ulrich Ruf bedauert den Rückzug. „Mein Vorstandskollege Fredi Bobic und ich nehmen den Rücktritt mit großem Respekt zur Kenntnis“, erklärte er. „Im langjährigen und von großer Verbundenheit geprägten Wirken“ habe Hundt den VfB „auf einem erfolgreichen Weg“ geführt. Der Arbeitgeber-Präsident stand bei den Stuttgartern schon lange in der Kritik.

Der Boss des Kontrollgremiums hatte zuletzt mit der Personalie Gerd Mäuser danebengelegen. Dieser war nach nur knapp zwei Jahren als VfB-Präsident abgetreten. Mäuser war der Wunschkandidat von Hundt gewesen. Bis zur Mitgliederversammlung am 22. Juli muss der Aufsichtsrat einen Kandidaten präsentieren. Zuletzt hatte der Ehrenrat des VfB, der jedoch keine Weisungsbefugnis hat, Hundt zum Rücktritt aufgefordert.

Die Situation in der Clubführung hatte sich als immer verfahrener und verworrener dargestellt. Hundt hatte in weiten Fankreisen keinerlei Rückhalt mehr und hätte am 22. Juli kaum eine Chance gehabt, einen Mann seiner Wahl durchzubringen. Ohne seinen Rücktritt hätten in der Versammlung böse Turbulenzen gedroht – mit nicht vorhersehbaren Schäden für den Verein.