Beim VfB Stuttgart kommen immer wieder Fragen nach der Zukunft von Trainer Alexander Zorniger auf. Sportvorstand Robin Dutt will davon aber nichts wissen und sagt: „Am Sonntag passiert nichts.“

Stuttgart - VfB-Sportvorstand Robin Dutt hat Alexander Zorniger eine Jobgarantie gegeben. „Ich sehe den Trainer nicht als das Problem“, sagte der Stuttgarter Manager fünf Tage vor dem richtungsweisenden Spiel des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga gegen den FC Ingolstadt. Damit sprach Dutt dem bislang weitgehend erfolglosen, aber durch teilweise harsche Kritik an seinen Profis negativ aufgefallenen Coach am Dienstag zum wiederholten Mal das Vertrauen aus.

 

Mit nur vier Punkten in acht Partien gegen häufig vermeintlich leichtere Kontrahenten ist der VfB weit hinter den Erwartungen geblieben. Nachdem die Schwaben in den zurückliegenden zwei Spielzeiten jeweils nur knapp den Abstieg vermeiden konnten, sollte Zorniger mit seinem dynamischen, schnellen und offensiv ausgerichteten System einen fußballerischen Neuanfang und einen sportlichen Aufschwung einleiten. Stattdessen drücken Stuttgart als Schlusslicht schon wieder große Sorgen.

Auf Fragen nach Tuchel geht Dutt nicht ein

Präsident Bernd Wahler ist wie Dutt trotz der schwierigen Situation weiterhin davon überzeugt, dass Zorniger der richtige Mann ist. „Wir haben ein Trainerprofil definiert und uns dann auf Zorniger geeinigt“, sagte er in einer kleinen Presserunde im Clubzentrum. Dutt versicherte, der neue Coach sei „die absolute Nummer 1“ gewesen. Auf Fragen, ob der inzwischen bei Borussia Dortmund tätige Thomas Tuchel ein Kandidat gewesen sei, ging er nicht ein.

Stattdessen stärkte der Sportdirektor dem Trainer demonstrativ den Rücken: „Ich stehe hinter dem Trainer und seinem Weg. Ich bin überzeugt, dass der Trainer uns da wieder raus bringt.“ Trotz der prekären Tabellenlage gibt es laut Dutt auch keine Deadline, bis zu der Zorniger Resultate liefern muss, um nicht doch vorzeitig entlassen zu werden. „Ich lasse mich in kein Zeitfenster pressen“, sagte er.

„Der Verein muss liefern“

Die Partie gegen den überraschend starken Aufsteiger Ingolstadt ist angeblich kein „Schicksalsspiel“ für Zorniger. „Am Sonntag passiert nichts“, versicherte Dutt. Für ihn ist der Trainer nicht der Allein- oder Hauptverantwortliche für die Misere. „Der Verein muss liefern. Der Verein ist für die Mannschaft verantwortlich“, urteilte er.

Dutt will auch nicht, dass sich der dickköpfige, äußerst eigenwillige und häufig polternde „leinenlose Kampfhund“, wie die „Stuttgarter Zeitung“ Zorniger beschrieb, in ein Schoßhündchen verwandelt, aber vielleicht künftig doch etwas weniger laut bellt und beißt. „Er muss nicht von jetzt an ein Musterknabe werden“, sagte Dutt. „Wir wollten einen Trainer mit Emotionen, der auch bereit ist, in Wunden zu langen.“

Davor scheute Zorniger bislang noch nie zurück. Und der streitlustige Gmünder versicherte wiederholt, dass er sich nicht grundlegend ändern werde.