VfB Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt hält an Trainer Huub Stevens fest. Angesichts dessen Bilanz ist das in der Fußball-Branche nicht alltäglich. Dutt hat jedoch nachvollziehbare Gründe, sich den Bundesliga-Mechanismen zu widersetzen.

Stuttgart - Robin Dutt stemmt sich gegen die Fußball-Automatismen. Der VfB Stuttgart hat seit neun Partien in der Bundesliga nicht mehr gewonnen und taumelt dem zweiten Abstieg nach 1975 entgegen. Doch der Sportvorstand der Schwaben hält an Trainer Huub Stevens fest. Ist Dutt ein Rasen-Romantiker, der die Realität verkennt? Eher im Gegenteil: Der frühere Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes zeigt einen klaren Blick für die Wirklichkeit.

 

DER TRAINER: Zwar hat Stevens nur mickrige zwei Siege aus seinen 13 Spielen geholt, seitdem er im November Armin Veh abgelöst hat. Doch Dutt sieht zu dem Niederländer, der erfahren im Abstiegskampf ist und auch beim VfB im vergangenen Sommer für ein Happy End sorgte, keine Alternative. „Huub Stevens genießt weiterhin unsere volle Rückendeckung“, beteuerte Dutt, der die Schwaben auch beim 0:4 bei Bayer Leverkusen gut eingestellt sah - zumindest in den ersten 30 Minuten. „Deshalb gibt es für mich überhaupt keinen Grund, darüber nachzudenken“, betonte Dutt. Er weiß nur zu gut: Einen Retter wird er auf die Schnelle kaum finden. Und ein vorgezogenes Engagement des in der Bundesliga unerfahrenen Alexander Zorniger, der angeblich im Sommer übernehmen soll, birgt auch ein gehöriges Risiko.