Im Sommer enden beim VfB Stuttgart die Verträge von Ibrahima Traoré, Cacau, Arthur Boka und Cristian Molinaro – Verlängerung in allen Fällen unwahrscheinlich.

Stuttgart - Es ist erst Januar, aber Fredi Bobic denkt schon an Juni. Dann enden beim VfB Stuttgart die Verträge von vier Spielern, über deren Zukunft der Manager befinden muss. Es sieht so aus, dass keine Abmachung verlängert wird – wobei die vier Fälle unterschiedlich gelagert sind.

 

Ibrahima Traoré (25) Bobic hat dem Nationalspieler aus Guinea schon im Sommer ein Angebot vorgelegt und ihm dabei eine leichte Erhöhung seiner Bezüge auf dann rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht gestellt. Gleichzeitig trat jedoch auch der FC Schalke an Traoré heran – nach StZ-Informationen mit einer Offerte über stolze 3,5 Millionen Euro. Der VfB lehnte den Transfer aber ab. Die Fronten waren verhärtet. Seit einiger Zeit laufen die Verhandlungen jetzt allerdings wieder, da das Schalker Interesse erkaltet ist. Der Club verpflichtete Sidney Sam aus Leverkusen. Dennoch pokert Traoré hoch. Über seinen Berater Jörg Neubauer fordert er in Stuttgart ein Jahresgehalt von rund 2,5 Millionen Euro – was der VfB nicht zahlen wird. „Er hat bei uns seinen Durchbruch in der Bundesliga geschafft“, sagt Bobic, „aber letztlich zählt das nicht. Das hier ist ein Geschäft.“ In Sachen Traoré eines, bei dem die Vorstellungen der Parteien ungefähr eine Million Euro auseinanderliegen. Dennoch soll noch in dieser Woche ein weiteres Gespräch mit Neubauer stattfinden.

Cacau (32) Der frühere Nationalstürmer ist schon seit elf Jahren in Stuttgart – eine weitere Saison als Profi wird jedoch nicht hinzukommen. Das heißt aber erstens nicht, dass er seine Karriere beendet – und zweitens bedeutet es auch nicht, dass seine Zeit beim VfB insgesamt vorbei ist. Cacau will noch zwei Jahre spielen – vermutlich im Ausland und da wohl in Brasilien. Danach deutet vieles darauf hin, dass er wieder zum VfB zurückkehren wird, nicht auf den Platz, sondern in anderer Funktion. „Ich habe mit ihm über alles gesprochen“, erklärt Bobic, „zu gegebener Zeit werden wir uns äußern.“

Dann wird der Manager voraussichtlich sagen, dass Cacau in die Scouting-Abteilung des Clubs eingebunden wird – mit Zuständigkeit für den südamerikanischen Markt, auf dem er sich gut auskennt. In dieser Region will sich der VfB besser aufstellen – in der Hoffnung, dort gute Spieler zu vertretbaren Preisen verpflichten zu können. Arthur Boka (30) Auch er ist lange beim VfB – seit 2006. Seine letztjährige Klausel, wonach sich sein Vertrag bei einer bestimmten Anzahl von Einsätzen um ein Jahr verlängert, ist jetzt hinfällig. Diese Option hat Boka gezogen. „Bei ihm warten wir die Rückrunde ab“, sagt Bobic – und verweist erstens darauf, dass ja sogar im Januar noch ein Wechsel möglich ist. Zweitens gebe es interne Alternativen wie Tim Leibold (20).

Cristian Molinaro (30) Er wurde ausgemustert. „Er weiß, dass er bei uns in der ersten Mannschaft nicht mehr stattfinden wird“, sagt Bobic. Molinaro könnte jetzt ablösefrei gehen, aber er geht nicht. Ein Angebot aus Livorno hat er zumindest vorerst abgelehnt. Lieber kassiert er beim VfB auf der Tribüne 1,5 Millionen Euro für ein paar Monate. Da kann Bobic dann nichts machen.