Der VfB Stuttgart verliert gegen den FC Bayern mit 1:3 – wodurch sich die Situation im Abstiegskampf aber kaum verschlechtert hat.

Stuttgart - Mit der Tabelle will sich Robin Dutt nach dem Schlusspfiff nicht lange beschäftigen. Der Sportvorstand des VfB Stuttgart schaut kurz darauf und meint dann, dass sich durch die 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern für seine Mannschaft im Abstiegskampf nicht viel verändert hat. Noch immer hat der VfB ein Polster. „Wir haben eine Ausgangsposition, in der wir nicht so sehr auf die anderen Team gucken müssen“, sagt Dutt, „ich glaube, dass es Vereine gibt, die jetzt noch mehr Druck haben als wir.“

 

Am Ende gibt es ja auch Applaus. Mit gesenkten Köpfen machen sich die Spieler des VfB Stuttgart auf den Weg zu den Fans, bedröppelt sind die Gesichter, sie kommen als Unterlegene in die Cannstatter Kurve. Dorthin, wo die treuesten der Treuen stehen. Und die applaudieren dem Team.

Die Fans sind zufrieden

Trotz der Niederlage gegen den FC Bayern München vor 60.000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena sind die Fans zufrieden. Es ist der Lohn für einen bemühten Auftritt gegen den Meister, der aber leistungs¬gerecht (und erwartungsgemäß) endete: mit der 15 Pflichtspielniederlage in Serie gegen den Branchenführer. Der VfB hat damit von den zurückliegenden acht Bundesliga-Spielen nur eines gewonnen. „Heute hätte alles passen müssen“, sagte Coach Jürgen Kramny. „Wir haben defensiv gut gestanden, aber mehr war nicht drin.“ Das Zittern geht also weiter. Fünf Punkte sind es auf den Relegationsplatz. Von Bayern-Trainer Pep Guardiola gab es derweil Lob für sein Team: „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie ist hier gut aufgetreten, was nicht selbstverständlich ist, da wir unter der Woche in der Champions League gefordert waren.“ Es war ja ohnehin nicht so, dass im Vorfeld ein VfB-Sieg zu erwarten gewesen wäre – und am Samstagmorgen sanken die Chancen nochmals, als der VfB „drei Hiobsbotschaften“ (Kramny) verkraften musste: Neben Serey Dié und Kevin Großkreutz musste Kramny auf Christian Gentner, Martin Harnik und Alexandru Maxim verzichten (Grippe).

Der VfB war aber sichtlich bemüht und engagiert. Die Mannschaft schlug sich mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln wacker, Kramnys Taktik mit einer Fünferkette hinderte etwa Robert Lewandowski und Thomas Müller (zusammen 44 Saisontore) an der Entfaltung; auch wenn die Bayern aktuell von ihrer Topform entfernt sind. Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wollte von Krisengerede aber nichts wissen. „Wir sind total zufrieden, das ist alles kein Selbstläufer. Wir haben drei Tore geschossen, überhaupt kein Problem.“

Der VfB Stuttgart gab nicht auf

Den zu Beginn uninspirierten Münchnern half dabei ausgerechnet ein gebürtiger Münchner in Stuttgarter Diensten: Georg Niedermeier hatte den Rekordmeister in Führung gebracht (31.). Eine scharfe Hereingabe von Franck Ribéry klärte der VfB-Innenverteidiger, der in Abwesenheit von Gentner die Kapitänsbinde trug, zwar vor Robert Lewandowski – statt aber ins Aus zu rollen, traf die Kugel noch den eigenen Torhüter, der sie ins Tor lenkte. Es war das sechste Eigentor des VfB in dieser Saison – das hat in der Bundesliga-Geschichte noch kein Verein geschafft. „Wenn Georg nicht hingeht, macht Lewandowski den Ball rein“, sagte der verletzte VfB-Stürmer Daniel Ginczek. Das sei eben einfach Pech. So sah das auch der Eigentorschütze. „Der Fehler ist schon davor passiert“, so Niedermeier und meinte damit, dass niemand den Franzosen gehindert hatte.

Nach David Alabas 2:0 schien alles klar (52.), aber der VfB gab nicht auf – und nach dem Anschlusstreffer durch Daniel Didavis herrlichen Lupfer im Sitzen (63.) nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Der VfB spielte beherzter, aber eine klare Torchance zum Ausgleich hatte die Elf nicht mehr. Douglas Costa traf schließlich zum 3.1 (89.) Kramny: „In der zweiten Hälfte waren wir zunächst etwas zu passiv. Das 0:2 kassieren wir zu einfach.“ Was bleibt? Am Samstag geht es zum FC Augsburg. Niedermeier sagt: „Da können wir uns absetzen.“ Aber: „Wir haben da auch etwas zu verlieren.“

VfB Stuttgart - Bundesliga

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