Sport: Dirk Preiß (dip)

Dietrich, der demnächst von Leonberg in die Stuttgarter City zieht, mag das Wort Wahlkampf nicht besonders, schließlich hat ihn seine erfolgreiche Unternehmerlaufbahn Selbstbewusstsein gelehrt. Und meist war es ja auch so: Man fragt ihn an, er sagt zu, dann legt er los. Wie 2010, als Bahnchef Rüdiger Grube ihn bat, Sprecher für das Projekt Stuttgart 21 zu werden. In den Wochen vor der Mitgliederversammlung des VfB dagegen ist alles etwas anders.

 

Sicher, auch hier ging die Initiative nicht von ihm aus, der VfB-Aufsichtsrat hat bei Dietrich angefragt. Der hat dann lange überlegt, mögliche Interessenskonflikte abgewogen, juristische Prüfungen vornehmen lassen und schließlich gesagt: „Ja.“ Loslegen konnte er deshalb aber noch lange nicht. Denn vor dem Loslegen steht das Votum der Mitglieder – und davor stand eine Gesprächsreihe im Marathonformat. Am Donnerstagabend ist sie vor 300 Mitgliedern in der Mercedes-Benz-Arena zu Ende gegangen. „Es war schon jetzt ein Fulltime-Job“, sagt Dietrich, der ein ehrenamtlicher Präsident sein will, „aber ich habe auf jeder Veranstaltung etwas mitgenommen.“ Was er allerdings nicht bekam in all den Wochen: Gewissheit, dass es klappen wird mit seiner Wahl am Sonntag.