Nach dem Abstieg steht der VfB Stuttgart vor einem Scherbenhaufen – in den sozialen Netzwerken haben die Fans die Schuldigen ausgemacht. Die Stimmung der Anhänger pendelt zwischen Wut und Trauer.

Stuttgart - Am Tag nach dem erneuten Absturz in die Zweitklassigkeit steht der VfB Stuttgart noch immer unter Schock. Fast euphorisch war der Traditionsklub im Sommer in die Saison gestartet. Nach dem siebten Platz im Vorjahr wollte sich der Verein in der Fußball-Bundesliga weiter stabilisieren und in naher Zukunft Richtung oberes Tabellendrittel bewegen.

 

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Doch es kam ganz anders: Die unglücklich zusammengestellte Mannschaft stand seit dem 16. Spieltag ununterbrochen auf dem Abstiegsrelegationsplatz, in den beiden Entscheidungsspielen gegen Union Berlin konnte sie den dritten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte nicht mehr verhindern.

VfB-Fans zwischen Wut und Trauer

Die Fans der Schwaben haben bis zuletzt an die Rettung geglaubt – doch nach dem 0:0 im Relegations-Rückspiel beim 1. FC Union Berlin am Montagabend lassen sie ihrem Frust in den sozialen Netzwerken freien Lauf. Den Optimismus des VfB-Präsidenten Wolfgang Dietrich teilen sie nicht. Mit einem knappen Statement auf der Vereinshomepage kündigte dieser bereits den Wiederaufstieg an.

Doch viele Fans sehen gerade in Dietrich den Grund für die Misere des VfB. Im Kurznachrichtendienst Twitter fordern etliche Anhänger den Rücktritt des 70-Jährigen. Auch den entlassenen Sportvorstand Michael Reschke und Ex-Coach Markus Weinzierl machen die Fans als Faktoren für den Abstieg aus.

Die Gefühlslage der VfB-Fans pendelt zwischen Wut und Trauer. Die vielen Kommentare auf Twitter richten sich nicht nur gegen den Präsidenten Dietrich, sondern auch gegen die gesamte Mannschaft. „Übrigens hat es kurz nach Abpfiff in Cannstatt zu regnen begonnen und bisher noch nicht aufgehört“, bringt ein Fan sinnbildlich die Trauer zum Ausdruck. „ Ich sitz hier rum, total besoffen, mit den Tränen in den Augen und schau die Wand an.... Keine Ahnung wie ich das verarbeiten soll“, beschreibt ein anderer Fan die Stimmung.

In Trauer und die Wut mischen sich auch Galgenhumor und bissige Kommentare:

Doch viele VfB-Anhänger beweisen auch, dass sie keine Schönwetter-Fans sind. In etlichen Kommentaren machen sie deutlich, dass sie ihrem Verein auch in der zweiten Bundesliga die Treue halten wollen.