Vor seinem bevorstehenen Abschied am Ende dieser Saison wird der VfB-Reservist Florian Klein zum Helden von Nürnberg. VfB-Trainer Hannes Wolf lobt die professionelle Einstellung des Österreichers.

Nürnberg - Es gäbe viele Fragen an Florian Klein (30), doch der Österreicher will vorerst nicht über sich sprechen. Nicht über seinen Frust der vergangenen Monate, in denen er nur noch Ersatzspieler war; nicht über seinen nahenden Abschied aus Stuttgart und seine noch ungeklärte Zukunft als Fußballprofi. Und auch nicht über seinen größten Moment im Trikot des VfB.

 

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Florian Klein ist es gewesen, der am Samstag in Nürnberg in letzter Minute den 3:2-Siegtreffer erzielte. Es war der völlig enthemmt gefeierte Schlusspunkt dieses Achterbahnspiels beim Club. Und wenn der VfB demnächst in die Bundesliga zurückkehren sollte, wird dieser Treffer als emotionaler Meilenstein in Erinnerung bleiben, so wie einst Cacaus 3:2 beim VfL Bochum am vorletzten Spieltag der Meistersaison 2006/2007. Das Tor ist so etwas wie Kleins Vermächtnis und dürfte ihm bleibenden Ruhm sichern, auch wenn er ansonsten in dieser Saison nur eine unbedeutende Nebenrolle gespielt hat.

Klein spielt in dieser Saison nur eine Nebenrolle

Klein selbst schweigt – umso größer sind die Ehrerweisungen der Mitspieler und der sportlichen Leitung des Zweitligisten. „Keiner hat diesen Treffer mehr verdient als er, denn er ist ein Topspieler mit einem Riesencharakter“, sagt Kapitän Christian Gentner. Angreifer Daniel Ginczek verweist darauf, dass sich Klein jederzeit „exzellent verhalten“ und „nie aufgegeben habe“. Zum „Prototyp eines Mannschaftsspielers“ wird der Außenverteidiger von VfB-Manager Schindelmeiser gekürt und von Trainer Hannes Wolf zum „vorbildlichen Topprofi“ ernannt, der „Größe gezeigt“ und sich „jederzeit mit dem Verein identifiziert“ habe.

Viel mehr als ein schwacher Trost dürfte die späte Würdigung seiner Verdienste nicht sein. Klein hat es nie verstanden, warum er in der Winterpause der Vorsaison plötzlich auf dem Abstellgleis landete, nachdem er zuvor eineinhalb Jahre lang unumstrittener Stammspieler gewesen war. Dann verpflichtete der damalige Manager Robin Dutt den Weltmeister Kevin Großkreutz – und eröffnete Kleins Berater Maximilian Hagmayr im Trainingslager in der Türkei, dass es für seinen Mandanten fortan wohl keine Verwendung mehr gebe.

Der Österreicher „wäre gerne geblieben“

Nach dem Abstieg kehrte Klein unter Jos Luhukay noch einmal in die Stammelf zurück – unter Wolf jedoch blieb dann wieder nur die Reservistenrolle. Beschwert hat sich der Nationalspieler nie – auch nicht, als sich nach Großkreutz’ unrühmlichem Abschied Benjamin Pavard auf der rechten Verteidigerposition festspielte. Schon vor Wochen verständigten sich Schindelmeiser und Kleins Berater Hagmayr darauf, dass der auslaufende Vertrag nicht verlängert wird und sich die Wege am Saisonende trennen.

Klein wird sich einem neuen Club anschließen, es gibt drei Anfragen, darunter Maccabi Haifa aus Israel. „Er wäre gern geblieben“, sagt Hagmayr, „denn der VfB ist ihm sehr ans Herz gewachsen.“

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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