Kurz vorm Einlass ins Stadion ging es für Anhänger des SC Freiburg am Sonntag nicht mehr weiter. Die Polizei hielt sie auf. Viele mussten draußen warten, die Polizei war aber nur hinter einer kleinen Gruppe her.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Der Weg ins Stadion ist am Sonntag für viele Fußballfans beschwerlich und deutlich länger als sonst gewesen. Autofahrer standen im Stau und wunderten sich über aus ihrer Sicht sinnlose Umleitungsführungen – sie kamen aber gerade noch rechtzeitig zum Spiel. Weniger gut lief es für Freiburger Fans: Einige von ihnen, mit dem Zug aus dem Badischen angereist, kamen zu spät ins Stadion. Die Polizei hatte sie aufgehalten, weil sie nach Unruhestiftern suchen wollte – was sie letztlich dann aber aufgab.

 

Der Freiburger Fanzug kommt in Untertürkheim an

Der Zug aus Freiburg kam im Bahnhof Untertürkheim an. Das sei nicht ungewöhnlich, werde aber immer dann zum Problem, wenn sich auf dem Weg ins Stadion manche Schlachtenbummler nicht an die Regeln halten würden und es zu Auseinandersetzungen komme. So auch am Sonntag. Ein paar Freiburger Fans hätten verbotene Rauchbomben und Bengalos gezündet. Die Polizei habe dann versucht, vor dem Stadion die Tatverdächtigen herauszuziehen, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Das sei nicht gelungen, auch weil man nicht schnell genug ausreichend Kräfte zum Gästeeingang habe bringen können. „Da hat man beschlossen, aufzumachen und alle reinzulassen.“

Aus Sicht der Fans war dieses Vorgehen bitter. Erst mehr als 20 Minuten nach Anpfiff sei man im Stadion gewesen, hieß es. Das erste Tor für die Freiburger habe man nur durch den Jubel und per Handy mitbekommen. Was die Fans auch verwirrte: Plötzlich seien die Tore aufgegangen, und es habe am Eingang nicht einmal mehr jemand die Eintrittskarte zum Stadion sehen wollen. Man sei von den nachdrückenden Zuschauern auf der Treppe „nur so hochgeschoben“ worden, schildert der Augenzeuge.

Der Autoverkehr ist nach Angaben der Polizei rund um das Stadion häufig ins Stocken geraten, zeitweise ging nichts mehr. Der Grund: zeitgleich gab es Veranstaltungen in der Schleyer-Halle. Besonders hart habe es die Inhaber von Vip-Tickets getroffen. Diese dürfen normalerweise durch den gesperrten Bereich vor dem Stadion ins Parkhaus P1 fahren. „Aber wenn die Fans zu Fuß aus Untertürkheim kommen, dann ist diese Verbindung dicht“, erläutert die Polizei. Ein Fan aus dem Kreis Göppingen, der ausnahmsweise eine Vip-Karte hatte, ärgerte das: Er habe die Bundesstraße nicht verlassen und eine „Ehrenrunde“ durch den Kappelbergtunnel drehen müssen. Immerhin war er im Gegensatz zu den Freiburgern rechtzeitig im Stadion.