Der VfB Stuttgart hat gegen ein besser platziertes Team, die TSG Hoffenheim, endlich mal wieder gepunktet. Das ist kein Zufall, wie unsere Spielanalyse „Fünferkette“ zeigt.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Ein Punkt ist nicht viel – und hat die tabellarische Lage des VfB Stuttgart nicht wirklich verändert. Dennoch sind sie beim Fußball-Bundesligisten heilfroh über das 1:1 gegen die TSG Hoffenheim. Endlich gelang mal wieder ein Punktgewinn gegen eine besser platzierte Mannschaft. Trainer Markus Weinzierl sieht den nächsten Entwicklungsschritt – und liegt damit gar nicht so falsch, wie unsere Spielanalyse „Fünferkette“ zeigt.

 

Spielidee: Über den Matchplan des VfB Stuttgart muss man mittlerweile gar nicht mehr viel Sagen. „Da hat sich eine Mannschaft gefunden“, sagte der Sportvorstand Thomas Hitzlsperger nach der Partie. Mario Gomez rückte für Nicolas Gonzalez in die Spitze, ansonsten änderte Trainer Weinzierl im Vergleich zum 1:3 bei Borussia Dortmund nichts. Der Straubinger setzte auf das mittlerweile bewährte 3-5-2-System. Julian Nagelsmann, der Trainer der Hoffenheimer, ließ seine Mannschaft ganz ähnlich agieren, Ishak Belfodil, Joelinton und Adrej Kramaric bildeten aber auch oft eine Dreier-Sturmreihe. Diese zu kontrollieren gelang der VfB-Abwehr nicht immer – so wie beim 0:1.

Vier Gelbe Karten gegen die VfB-Spieler

Spielentscheidend: Vier Gelbe Karten, 55 Prozent gewonnener Zweikämpfe – diese Zahlen zeigen, dass der VfB Stuttgart den Kampf gegen den Abstieg mittlerweile so richtig angenommen hat. „Wir haben ein sehr aggressives Spiel abgeliefert“, sagte VfB-Coach Markus Weinzierl. In der Hinrunde hatte sich seine Mannschaft gegen Borussia Dortmund (0:4), 1899 Hoffenheim (0:4) und Eintracht Frankfurt (0:3) fast wehrlos ergeben. „Jetzt sind wir gegen solche Mannschaften konkurrenzfähig“, erklärte der Coach. Die spielerischen Momente in der Offensive mehren sich, Grundlage des Aufwärtstrends bleiben aber Leidenschaft, Mentalität und Aggressivität, die gegen die TSG entscheidend waren für den Punktgewinn.

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Spielentscheider: Gegen RB Leipzig getroffen, in Bremen getroffen, gegen Hannover 96 zweimal getroffen, gegen 1899 Hoffenheim wieder getroffen – keine Frage: Steven Zuber ist beim VfB der Mann der Stunde. „Er ist sehr wichtig, ein guter Typ und positiver Junge“, sagte Torhüter Ron-Robert Zieler über den Kollegen, dessen Trainingsfleiß alle loben. „Er ist sehr wissbegierig und ehrgeizig“, ergänzte Weinzierl und nannte Zuber einen „Topprofi“. Der Schweizer brachte auch gegen seinen Stammverein (er ist von der TSG an den VfB ausgeliehen) Tempo, Aggressivität und Abschlussstärke ein und sicherte so den Punkt.

Immer noch auf dem Relegationsrang

Wortspiel: „Noch einmal so eine Leistung wie heute, und ich bin zuversichtlich, dass wir noch viele Punkte holen.“ Sagte Markus Weinzierl, der Trainer des VfB Stuttgart, für den das 1:1 gegen die TSG Hoffenheim einen weiteren Entwicklungsschritt markiert. Gegen einen starken Gegner habe sein Team nicht nur verteidigt und auf Konter gelauert, sondern auch selbst viele Chancen herausgespielt. „Wir haben jetzt Stabilität und eine Entwicklung“, freute sich der Coach, der aber auch weiß, dass es erstens lange dauerte, bis sich beides einstellte, und er zweitens noch lange nicht zufrieden sein darf. Der VfB rangiert nach wie vor auf dem Relegationsplatz, hat nun fünf Punkte Rückstand auf den FC Augsburg und drei auf Schalke 04 – ein überraschender Dreier hätte entsprechend gut getan. „Jetzt heißt es: nicht nachlassen“, forderte Sportchef Thomas Hitzlsperger.

Spielplan: Weil er diese positive Entwicklung sieht, kommt Markus Weinzierl die nun anstehende Länderspielpause gar nicht gelegen. „Ich hätte nichts dagegen gehabt, weiterzuspielen“, sagte der VfB-Trainer. Die nächste Aufgabe wartet aber erst am 31. März (18 Uhr), wenn der VfB bei Eintracht Frankfurt antreten muss. Sicher ist schon jetzt: Santiago Ascacibar wird fehlen, er sah gegen die TSG Hoffenheim seine zehnte Gelbe Karte und ist gesperrt.