Insgesamt sieben Profis, die Julian Nagelsmann für die Italien-Spiele in der Nations League berufen hat, könnten am Sonntag in Stuttgart auf dem Platz stehen. Der Bundestrainer kommt dennoch nicht – aus diesen Gründen.
Julian Nagelsmann wird nicht im Stadion sein, wenn am Sonntagabend (19.30 Uhr) in Stuttgart sieben seiner nominierten Spieler auf dem Platz stehen könnten. Fünf Profis des VfB Stuttgart hat der Bundestrainer für die beiden Nations-League-Spiele gegen Italien am 20. und 23. März in Mailand und Dortmund berufen, zwei sind es von Bayer Leverkusen.
An diesem Montag dann versammelt Nagelsmann seine Jungs in Dortmund – tags zuvor wird er also keinen Bundesligafußball schauen, zumindest nicht im Stadion. Warum das generell oft so ist, darüber gab der Coach nun bereitwillig Auskunft. „Ich habe seit der Winterpause einige Spiele im Stadion geschaut, ich bin da aber kein Riesenfan davon – weil ich die Spieler in- und auswendig kenne, einige selbst in den Vereinen schon trainiert habe oder jetzt bei der Nationalelf schon ewig trainiere.“ Dann gab Nagelsmann den Nagelsmann in Reinform – und lieferte einen flapsigen Spruch hinterher: „Im Stadion geht es oft auch nur darum zu labern und nicht, die Spiele anzuschauen.“
Nun verzichtet Nagelsmann also auf das „Gelaber“ auf der Tribüne in Stuttgart – und wird höchstwahrscheinlich das tun, was er schon in den vergangenen Wochen oft getan hat: die Partie vor dem Fernseher verfolgen. Oder auch über ein anderes Endgerät. Am vergangenen Mittwoch etwa schaute er sich mehrere Europapokalspiele gleichzeitig über das TV-Gerät und sein iPad an. Manchmal laufen im Hause Nagelsmann auch drei Livepartien parallel auf drei Endgeräten, dann kommt der Laptop noch hinzu. Der simple Grund des Bundestrainers: „Dann kann ich mehrere meiner Spieler gleichzeitig sehen.“
So war der Coach am vergangenen Dienstag auch nicht in Leverkusen beim Champions-League-Duell mit dem FC Bayern (0:2). Auch hier nennt Nagelsmann einen einfachen Grund: „Da war mir vorher klar, dass kein Spieler auf dem Platz ist, der mich so beeindruckt, dass er am Ende dabei ist bei den nächsten Länderspielen oder nicht.“
Der Trainer ergänzte aber auch, dass er sehr wohl ins Stadion gehe, wenn ein Profi neu aufgeschlagen sei, den man mal live sehen müsse: „Das war aber seit Weihnachten nicht der Fall.“
Und ist es offenbar bis heute nicht – denn sonst wäre Nagelsmann am Sonntag im Stadion, beim Duell zwischen dem Vizemeister VfB Stuttgart und dem Meister Bayer Leverkusen.