Taktikblogger Jonas Bischofberger zeigt auf, worauf der VfB gegen Borussia Dortmund verstärkt achten muss und was der Schlüssel zum Erfolg für die Schwaben sein könnte. Die Vorab-Analyse zum 12. Spieltag.

Stuttgart - Nachdem Borussia Dortmund mit beeindruckenden Siegen in die Saison gestartet war, geriet die Mannschaft von Peter Bosz zuletzt in einen klaren Abwärtstrend. Vor allem die zwölf Gegentore in den letzten vier Partien stechen dabei ins Auge. Kann der VfB die Defensivschwächen der Schwarzgelben ebenso aufdecken?

 

– Dortmund kombiniert Ballbesitzfußball mit Intensität

– Erwischt der VfB die Borussia im Konter?

– Stuttgarts 3-4-2-1 könnte für Zuordnungsprobleme sorgen

Dortmunds Stärken und Schwächen

Hohe Intensität und dominanter Ballbesitzfußball - diese zwei Elemente bilden den Kern von Peter Bosz’ Fußball. Hat der Gegner den Ball, stellt Dortmund weit vorne die Optionen zu. Nach Ballverlust setzen sie sofort nach. Dadurch bekommen die Gegner keine Luft zum atmen und sehen sich im Extremfall das gesamte Spiel über den temporeichen Positionsangriffen des BVB ausgeliefert.

Mittlerweile zeigen die Borussen aber auch eine gewisse Anfälligkeit für Konter. Die Hintermannschaft ist angewiesen, sehr stark nach vorne zu verteidigen, bei Gelegenheit Abseitsfalle zu spielen und eng am Mann zu sein, damit dieser nach einem möglichen Pass nicht aufdrehen kann. Diese Direktive wird jedoch zum Problem, wenn das Gegenpressing mal nicht sofort greift und der Gegner schnell Offensivpräsenz aufbaut und damit die Abwehr in Unterzahl bringt. Dann wird es für die Verteidiger schwer sich zu orientieren und die Dortmunder vergessen manchmal den Pass in den Rücken zuzustellen, was direkt zu hochwertigen Torchancen führen kann.

Welche Mittel hat der VfB?

Um diese Schwäche auszunutzen, muss man allerdings auch selbst ins Risiko gehen. Zieht man sich mit elf Mann an den eigenen Strafraum zurück, sind die Wege für Konter zu lang. Mit zwei oder drei Spielern, die nicht alle Wege nach hinten machen hat man dagegen vorne gleich mehrere Anspielstationen, die man mit schnellen Pässen suchen kann. Dieses Spekulieren auf Konter könnte auch für die Strategie des VfB ein Kernpunkt sein. Gerade im 3-4-2-1 verstand es das Offensivtrio, sich erst dann fallen zu lassen, wenn auch wirklich Gefahr droht.

Aus taktischer Sicht bietet sich die Umstellung von 4-2-3-1 auf das alte 3-4-2-1 aus noch einem Grund an: Eine solche Formation stellt das mannorientierte 4-3-3-System der Dortmunder nämlich vor Zuordnungsprobleme. Die Flügelverteidiger stehen zwischen Dortmunds Außenstürmer und Außenverteidiger, die Zehner zwischen Außen- und Innenverteidiger. Das würde für zusätzliche Unordnung sorgen.

Angriffspressing eine Option?

Zuletzt spielten einige Mannschaften gegen dem BVB auch selbst hohes Pressing und provozierten ein offenes Spiel, um die drückende Dominanz der Dortmunder zu lockern - ein Mittel, das der VfB wohl eher nicht nutzen wird. Angriffspressing gehörte bisher nicht zum Basis-Repertoire der Mannschaft. So oder so wird sich der VfB im Vergleich zu den letzten Partien im Spiel gegen den Ball steigern müssen, um gegen Dortmunds Offensivfußball zu bestehen.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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