VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach Stiller singt, Nübel fordert Bier – so lief die VfB-Party nach Spielende

Auch Alexander Nübel (Mitte) stieg nach der Partie auf den Zaun. In der Bildergalerie sehen Sie weitere Eindrücke der emotionalen Party nach Spielende. Foto: imago/Hartenfelser

Nach dem Sieg gegen Gladbach feiert der VfB überschwänglich die Vizemeisterschaft – wobei mehrere Spieler ungewohnte Rollen und Talente zeigen. Welche Lieder liefen? Wer war auf dem Zaun? Ein Blick auf eine besondere Fete.

Sport: David Scheu (dsc)

Der VfB Stuttgart hat in dieser Erfolgssaison schon viele spezielle Momente erlebt. Und doch: Der Abschluss hatte nochmals eine besondere Note, ausgelöst durch einen Überschwang an Emotionen nach der doch noch erreichten Vizemeisterschaft in der Schlussphase. Den Ton für die Party im Anschluss auf dem Rasen gab dabei der sonst so kontrollierte Cheftrainer Sebastian Hoeneß höchst selbst vor, der am Mikro alle Zurückhaltung ablegte, ja regelrecht hinein brüllte. „Wir spielen gemeinsam Champions League, verdammte Scheiße.“ Was folgte, war tosender Jubel. Mindestens so laut wie bei einem Tor, eher lauter.

 

Einer bekam davon nur am Rande etwas mit. Deniz Undav erfüllte in den Katakomben am Sky-Mikro seine Pflichten, hatte mit feuchten Augen zu kämpfen, gab der Saison die Note „eins Plus“ – und stürmte zurück aufs Feld, wo die Ehrenrunde der Mannschaft schon in vollem Gange war. Mit Spielern, Partnerinnen, Kindern, Betreuern und verletzten Profis wie Dan-Axel Zagadou. Nach rund einer Viertelstunde war die VfB-Traube im Epizentrum der Stimmung angekommen und stellte sich mit dem „Stuttgart international“-Banner zum Gruppenfoto auf.

Leweling als DJ, mehrere Spieler auf dem Zaun

Dann wurde es musikalisch. Jamie Leweling übernahm am Mischpult gemeinsam mit DJ Schowi von Massive Töne. Seit Zagadous Verletzung hat Leweling das Zepter in der Kabine übernommen – und kündigte nun an: „Daxo hat sehr gute Musik gespielt, aber ich spiele auch gute Musik. Und davon kriegt ihr jetzt genug zu hören.“ Los ging´s durchaus unerwartet mit „Ti Amo“. DJ Leweling umriss auch direkt die Zielgruppe: „Für Meuschi und Angelo Stiller.“ Zeugwart Michael Meusch war zwar nicht direkt mittendrin, Taktgeber Stiller aber eilte ans Mikro und schmetterte mit Deniz Undav den 1970er-Hit von Howard Carpendale. Textsicher? Auf jeden Fall. Mit dem Gespür für die richtigen Töne? Geschmackssache. Weiter ging´s mit Danza Kunduro und – was auch sonst – der Champions-League-Hymne.

Dann war Zaun-Zeit. Den Auftakt machte Deniz Undav, der den Fans einen nicht ganz ernst gemeinten Rat mit auf den Weg gab: „Trinkt nicht zu viel.“ Zum Stürmer gesellten sich nach und nach Kapitän Waldemar Anton, Stürmer Serhou Guirassy und Torhüter Alexander Nübel. Der hatte eine vehemente Forderung mitgebracht: „Wir sitzen seit einer halben Stunde auf dem Trockenen hier, wir brauchen auch mal ein bisschen Bier.“ Aufbrausender Applaus für den Keeper, der fünf Minuten später tatsächlich mit einem Riesenglas auf dem Zaun saß. Dort versuchte Undav ein altes Lied neu umzutexten („Es gibt nur einen Sebastian Hoeneß“), wobei die Silben nicht so recht zum Takt passen wollten. Die Sache verlief im Sande, was nicht weiter schlimm war. Eine von Anton angestimmte Humba machte den Abschluss.

Lange blieben die Spieler danach noch mit ihren Familien auf dem Feld, während DJ Schowi gemeinsam mit Afrob und Max Herre auflegte. Letzterer blickte im Moment der Feier auch schon kurz nach vorne: „Die Mannschaft hat es mehr als verdient. Wenn es so weiter geht, ist viel drin nächstes Jahr.“ Wer würde da widersprechen wollen.

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