Seit Tayfun Korkut Trainer beim VfB ist, läuft es bei den Schwaben wieder. Der Sieg gegen den SC Freiburg hat die Erfolgsserie fortgesetzt. Doch von Europa darf nach Ansage des Chefs keiner träumen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Der VfB Stuttgart setzt mit dem 2:1 (1:0)-Sieg beim SC Freiburg seinen Lauf unter Tayfun Korkut fort. 17 von 21 möglichen Punkten hat der Aufsteiger seit dem Trainerwechsel geholt. Doch von der Europa League darf beim VfB, der vorerst auf dem achten Tabellenplatz der Bundesliga rangiert, nach Ansage des Chefs trotzdem (noch) niemand reden. „Erst wenn die rote Linie von 40 Punkten überschritten ist, darf man über andere Ziele nachdenken“, sagte Korkut.

 

Spielidee Weiter ohne den nach einer leichten Gehirnerschütterung pausierenden Timo Baumgartl setzte Tayfun Korkut in Freiburg auf dieselbe Startelf, die gegen RB Leipzig 0:0 gespielt hatte. Im Abwehrzentrum leistete das Duo Holger Badstuber und Benjamin Pavard eine tolle Arbeit. Und auch die beiden Außenverteidiger Andreas Beck und Emiliano Insua machten ihre Seiten dicht. Das Ergebnis: In der gesamten ersten Halbzeit besaß der SC Freiburg nicht eine Torchance. Dies war auch das Verdienst von Santiago Ascacibar und Dennis Aogo, die auf der Doppelsechs laufstark und clever die Räume zustellten. „Wir haben in einer sehr kompakten ersten Halbzeit nichts zugelassen. Das war sehr stark. Mein Kompliment an die Mannschaft“, sagte Tayfun Korkut.

Spielentscheidend Der VfB erwischte im Breisgau einen optimalen Start, denn die Führung zum 1:0 fiel bereits nach vier Minuten. Nach einem Freistoß von Dennis Aogo köpfte Mario Gomez den Ball völlig freistehend ins Netz. Die Freiburger Abwehr hatte auf Abseits gespielt. „Selten habe ich mich in meiner Karriere über Siege so gefreut wie derzeit“, sagte Gomez, der aktuell beim VfB mit viel Herzblut bei der Sache ist. Auch als Erik Thommy nach 53 Minuten im Mittelfeld den Ball verlor und Freiburgs Nils Petersen den Ball im Anschluss zum 1:1 ins Stuttgarter Tor lupfte, ließ sich der Aufsteiger nicht aus dem Konzept bringen. „Da wurden wir kurz durchgeschüttelt“, sagte Tayfun Korkut. Doch sein Team verlor seine Linie nicht. Auf die beiden Türme in der Abwehr, Badstuber und Pavard, war Verlass. Und vorne zeigte der oft gescholtene Andreas Beck zur rechten Zeit, was eine Maßflanke ist. Sein Zuspiel nutzte Mario Gomez im zweiten Anlauf zum 2:1-Siegtor (75.).

Spielentscheider Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sprühte Mario Gomez vor Einsatzfreude. Dass der 32-Jährige ein Knipser ist, muss er ohnehin niemandem mehr beweisen. Mit seinen zwei Toren machte Gomez Werbung in eigener Sache – und darf weiter auf ein WM-Ticket für Russland hoffen. „Er tut alles dafür, dass er dabei ist“, sagte Tayfun Korkut: „Mir muss er sowieso nichts mehr beweisen.“ Sechs Tore hat Mario Gomez seit seiner Rückkehr zum VfB erzielt. Seinen Partner Daniel Ginczek stellte er auch in Freiburg klar in den Schatten.

Wortspiel „Es wäre unglaubwürdig zu sagen, dass wir die ein oder zwei Punkte in den letzten sieben Spielen nicht mehr holen werden“, sagte der Manager Michael Reschke angesichts der Tatsache, dass der VfB sieben Spieltage vor Saisonschluss bereits 37 Punkte auf der Habenseite hat: „Mit der Europa League beschäftigen wir uns aber nicht.“

Spielplan Nach der Länderspielpause empfängt der VfB am Osterwochenende samstags (15.30 Uhr) den krisengeschüttelten Hamburger SV. Setzen die Stuttgarter im Falle eines weiteren Sieges gegen den Bundesliga-Dino Kurs in Richtung Europa? Ron-Robert Zieler drückt sich diplomatisch aus. „Wir müssen Demut zeigen“, sagte der Torhüter nach dem 2:1 von Freiburg; „Wenn wir uns aber weiter in diese Richtung entwickeln, können wir weiter sehen.“

VfB Stuttgart - Bundesliga

lade Widget...

Tabelle

lade Widget...
Komplette Tabelle