Nach dem 3:3 des VfB Stuttgart in Freiburg stand er noch in der Kritik – die Reaktion von Ron-Robert Zieler beim 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf war richtig stark. Und beeindruckte nicht nur den eigenen Chef.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - So ein Unentschieden hat keinen Sieger, doch manchmal schon. Ron-Robert Zieler durfte sich am Freitagabend in der Mercedes-Benz-Arena Daimlerstadion als einer fühlen. Der Torhüter des VfB Stuttgart hatte einen überragenden Tag erwischt und somit Schlimmeres für sich und seine Vorderleute verhindert. Eine Heim-Niederlage gegen den Aufsteiger Fortuna Düsseldorf – und das auch noch vor eigenem Publikum.

 

Zieler zeigte starke Reflexe. So tauchte er in der 87. Minute nach einem Kopfball des Düsseldorfers Kaan Ayhan spektakulär in die linke untere Ecke ab und verhinderte die Führung der Fortuna. Zuvor kratzte er schon einen abgefälschten Ball von Alfredo Morales mit dem Bein von der Torlinie – das hätte beide Male ins Auge gehen können für die Stuttgarter. Doch das war nicht alles. Insgesamt sieben Paraden lieferte der 29 Jahre alte Torhüter ab, der sechsmal im Nationaltrikot auflaufen durfte.

Zieler wirkt wie ausgewechselt

Ron-Robert Zieler hat seiner Mannschaft nicht nur einen Punkt festgehalten – er hat sich mit seinem imposanten Auftritt auch rehabilitiert. Zuletzt beim 3:3 gegen Freiburg geriet er in die Kritik. Beim ersten Treffer der Breisgauer sah er nicht gut aus, den zweiten nahm er auf seine Kappe, nur beim dritten Treffer war nicht viel zu machen. Doch wie ausgewechselt präsentierte sich der Torhüter fast eine Woche später gegen Düsseldorf.

Zieler wollte seine starke Leistung nicht an die große Glocke hängen. Vielmehr ärgerte er sich über den einen Punkt, der gegen einen Aufsteiger zu Hause zu wenig ist. „Das Spiel war ein bisschen wild von uns, wir müssen das künftig ruhiger angehen“, sagte der Torhüter. Diese Hektik führte ja auch dazu, dass die Gäste zu guten Möglichkeiten kamen – und Zieler alle Hände voll zu tun hatte. „Ich habe Respekt vor der Leistung der Düsseldorfer, sie haben mutig gespielt“, zollte der VfB-Schlussmann dem Gegner Respekt – und kam zu der Erkenntnis: „Die Fortuna kann schließlich auch kicken.“

In der Rolle des Führungsspielers

Noch besser gehalten hat derweil Ron-Robert Zieler. „Er war überragend“, lobte der Düsseldorfer Kapitän Adam Bodzek. Und der VfB-Sport-Vorstand Michael Reschke meinte: „Wir hatten heute einen sehr, sehr guten Torwart. Doch dafür ist er da, dass er der Mannschaft auch mal den einen oder anderen Punkt rettet.“ Auch wie Zieler seine Vorderleute gegen Düsseldorf angetrieben hatte, zeigte, wie wichtig er für den VfB als Führungsspieler ist. Wenn vorne jetzt noch Tore fallen, dann darf er sich auch wieder als richtiger Sieger fühlen.