Der VfB Stuttgart bleibt auch nach dem Spiel in Mainz im Tabellenkeller. Wir fassen zusammen, wie sich die einzelnen Stuttgarter Spieler in der Partie präsentiert haben.

Stuttgart - Der VfB hat beim Auswärtsspiel in Mainz kein Tor kassiert und einen Punkt geholt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte lautet: der Punkt hilft nicht wirklich weiter, die Stuttgarter bleiben im Tabellenkeller. Dabei waren sie zumindest in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, ein Sieg durchaus möglich gewesen. Die Einzelkritik:

 

Przemyslaw Tyton:

Der Torhüter kam schlecht ins Spiel und brachte mit verunglückten Abstößen sich und seine Vorderleute in Bedrängnis. Am Ende rettete er aber beim Schuss von De Blasis mit einer ganz starken Parade zumindest das Unentschieden. Auch gegen Muto hatte Tyton zuvor gut reagiert und bewiesen: auf der Linie ist er ein guter Torwart.

Daniel Schwaab:

Mühte sich als Vertreter des verletzten Florian Klein auf der rechten Abwehrseite auch diesmal redlich. Ließ nach hinten wenig anbrennen, setzte nach vorne aber genauso wenige Akzente. Es ist keine neue Erkenntnis, dass Schwaab nicht die Idealbesetzung für diese Position ist.

Toni Sunjic:

Stärken und Schwächen liegen bei dem Serben immer sehr nah beisammen. Dank seiner Größe ist er in Kopfballduellen meist der Sieger, am Boden aber hat er regelmäßig Probleme, wirkt überfordert und unsicher. Leistete sich auch in Mainz einige Fehler, die diesmal nicht bestraft wurden.

Georg Niedermeier:

Ein begnadeter Aufbauspieler wird der bayerische Hüne nicht mehr werden – dafür ist und bleibt er ein furchtloser Zweikämpfer. Niedermeier verrichtete seine Arbeit in Mainz ohne größere Schwächen, bot eine stabilere Leistung als Sunjic. Dass diesmal kein Gegentor fiel, ändert jedoch nichts daran, dass der VfB auf dieser Position dringenden Verbesserungsbedarf hat.

Emiliano Insua:

Der Argentinier ist sehr gut in die Saison gestartet, hat in den vergangenen Wochen aber stark nachgelassen. In Mainz zeigte er wieder aufsteigende Form und spulte ein großes Pensum ab. Regelmäßig versuchte Insua, sich ins Angriffsspiel einzuschalten, doch fanden seine Flanken meist keinen Abnehmer.

Serey Dié:

Ein Stabilisator im zentralen Mittelfeld soll der Ivorer eigentlich sein – und war in Mainz der große Unsicherheitsfaktor. Dié leistete sich mehrere Ballverluste, spielte Fehlpässe, wirkte in jeder Hinsicht langsam – und hatte Glück, dass seine Schwächen zu keinem Gegentor führten. Zur Halbzeit wurde er völlig zu Recht ausgewechselt.

Christian Gentner:

Am Kapitän scheiden sich ja gern die Geister, weil er nicht so dominant auftritt, wie sie das manche wünschen. Auch in Mainz war er nicht sehr auffällig – und trotzdem sehr wichtig für die Mannschaft. Gentner lief sehr viel, stopfte die Löcher und scheute keinen Zweikampf. Er hält den Laden zusammen, so gut das eben geht.

Lukas Rupp:

Der Neuzugang aus Paderborn bot schon in den letzten Spielen gute Leistungen – in Mainz war er der beste VfB-Spieler. Rupp war ballsicher und zweikampfstark, spielte gute Pässe. Es wäre ihm zu gönnen gewesen, wenn sein Linksschuss in der ersten Hälfte vom Innenpfosten nicht zurück ins Spielfeld geprallt wäre, sondern hinter die Torlinie.

Filip Kostic:

Hin und wieder blitzen sie noch auf, die Dynamik und Entschlossenheit, die Kostic am Ende der vergangenen Saison zu einem überragenden Spieler gemacht haben. Allerdings sind diese Situationen selten geworden. Immerhin das eine oder andere Mal kam er in Mainz am linken Flügel durch, doch fehlen ihm auch weiter Präzision und Selbstvertrauen. Mit einem Ballbesitz in der Vorwärtsbewegung leitete er die größte Mainzer Chance ein.

Alexandru Maxim:

Für ihn gilt das gleiche wie für Kostic: er macht viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Die Chance, die sich durch Didavis Ausfall eröffnete, ließ Maxim ungenutzt – auffälliger als seine Spielmacherqualitäten waren seine silbernen Schuhe. Symptomatisch, wie er in der ersten Hälfte freistehend die Chance zum Führungstreffer vergab: zu unentschlossen, zu ungenau.

Timo Werner:

Als einziger Stürmer war er viel unterwegs und ging weite Wege - war dabei aber zu häufig allein und vermisste die Unterstützung. Glücklos war Werner auch in seinen Dribblings, die auch mal hinter der Torauslinie endeten. Es bleibt dabei: das Eigengewächs betreibt großen Aufwand, ist als einzige Spitze aber nicht die Idealbesetzung.

Robbie Kruse:

Mit einem völlig verunglückten Distanzschuss startete der Australier nach seiner Einwechslung und zeigte auch anschließend, dass ihm völlig die Spielpraxis fehlt.

Adam Hlousek:

Wurde mal wieder gebraucht, diesmal im linken Mittelfeld. Mühte sich nach Kräften – und schlug eine Flanke unbedrängt ins Niemandsland.

Boris Tashchy:

Kam erst ganz am Schluss, feierte sein Bundesligadebüt und holte immerhin noch einen Freistoß raus.