Beim 1:0-Sieg des VfB Stuttgart gegen Hertha BSC blieb es bei Spielbeginn zunächst sehr still im Stadion.

Stuttgart - Alles war angerichtet. mehr als 57.000 Zuschauer im weiten Rund, der Rückrundenauftakt des VfB Stuttgart gegen Hertha BSC war gerade angepfiffen worden – doch wo sonst aus tausenden Kehlen der VfB lautstark angefeuert wird, blieb es mucksmäuschenstill. „Ruhe in Frieden, Zölli“ stand auf einem großen Spruchband zu lesen, das im Herzen der Cannstatter Kurve in die Höhe gehalten wurde. Dazu wurde auf dem Vorsängerpodest ein Kranz niedergelegt.

 

Die Ultras des Commando Cannstatt trauerten so um ihr zwischen Weihnachten und Neujahr verstorbenes, langjähriges Mitglied, der die Gruppe als Trommler lange Zeit begleitete. In der Kurve wurde bereits vor dem Spiel ein Flugblatt verteilt, auf dem die Aktion erklärt und um Beteiligung gebeten wurde. Nach der Minute wurde der Support wieder aufgenommen.

Bemerkenswert: Auch die aus Berlin und Karlsruhe angereisten Anhänger im Gästebereich erwiesen dem Verstorbenen Respekt und unterbrachen die Schweigeminute nicht. Beim traditionell angespannten Verhältnis der Gruppen war das nicht unbedingt zu erwarten gewesen.