Der VfB Stuttgart geht als Tabellenvierzehnter in die Rückrunde: Das Team von Trainer Hannes Wolf steht zwar (noch) nicht mit dem Rücken zur Wand, doch vor einer schwierigen Aufgabe. Aber es gibt auch einige gute Gründe, die Hoffnung machen.

Stuttgart - Nur 17 Punkte, Tabellenplatz 14 – keine Frage, der VfB Stuttgart hat in der Vorrunde der Bundesliga-Saison zwar oft ordentlich bis gut gespielt, doch die Punkteausbeute ließ oft zu wünschen übrig. Damit dies besser wird, hat der Verein mit dem Brustring auf dem Transfermarkt kurz vor Weihnachten mit der Verpflichtung von Mario Gomez einen Coup gelandet.

 

Dennoch ist die Lage nicht einfach. Der VfB und Trainer Hannes Wolf sind unter Zugzwang. Manche Fans bibbern vor dem Rückrundenstart an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen Hertha BSC. Doch es gibt zehn gute Gründe, die Mut machen.

Der VfB spielt eine gute Rückrunde, weil…

1. die Antennen ausgefahren sind

Die Sinne wurden geschärft. Ausnahmslos alle Akteure, egal, ob Spieler, Trainer oder die Verantwortlichen, wissen um die Hypothek der Tabellenposition und des schlechten Endspurts der Vorrunde. Die Lage ist durchaus gefährlich. Dies ist allen bewusst. Niemand unterschätzt die Situation.

2. die Breite im Kader wieder gegeben ist

Kaum eine Woche in der Vorrunde verging ohne personelle Hiobsbotschaft. Badstuber, Donis, Akolo, Ginczek, Kaminski, Insua und Zimmermann zum Saisonstart – der VfB war von Verletzungen gebeutelt wie kaum ein anderes Team. Nur sechs von 24 Spielen im Kader waren nie verletzt. Nun sind bis auf Zimmermann alle fit, was Trainer Wolf deutlich mehr Optionen gibt.

3. der VfB systemisch variabler agieren wird

Hannes Wolf hat im Wintertrainingslager intensiv an der Variabilität der Mannschaft gearbeitet. 3-5-2, 3-4-3, 4-2-3-1 – der VfB ist nun noch besser in der Lage, mehrere Systeme zu spielen und auch im Spiel schnell auf Veränderungen zu reagieren. Dadurch ist die Mannschaft schwerer auszurechnen.

4. der VfB mutiger auftreten wird

Das in der Vorbereitung zumeist praktizierte 4-2-3-1 birgt auch den Vorteil, dass der VfB einen nominellen Offensivspieler mehr auf dem Platz haben wird. Nicht nur die Fans bemängelten oft zu Recht, dass es einen Tick offensiver ruhig hätte sein dürfen. Die Testspiele mitsamt den sieben Treffern in der Vorbereitung waren schon ein erster Fingerzeig. Trainer Wolf will und wird taktisch mutiger und insgesamt offensiver agieren lassen.

5. Mario Gomez zurückgekehrt ist

Die Torausbeute, sie war mager. 13 Treffer, nur Köln traf weniger ins Netz. Mit Mario Gomez ist nun ein Stürmer da, der lange Jahre nachgewiesen hat, dass er eines besonders gut kann: Tore schießen. Zudem bringt er eine starke Präsenz auf dem Platz mit, bindet dadurch Gegner, wodurch er Räume für andere öffnet.

6. die WM lockt

Marcin Kaminski (Polen), Mario Gomez (Deutschland), Benjamin Pavard (Frankreich), Emiliano Insua (Argentinien) – sie alle hegen berechtigte Hoffnungen auf einem Platz im WM-Kader ihrer Nation. Selbst Santiago Ascacibar kann noch hoffen, wenn er so weiter spielt. Diese Spieler werden Vollgas geben – und so die anderen mitziehen und beflügeln.

7. das berühmte „Quäntchen“ jetzt für Stuttgart entscheidet

Oft war es das berühmte Quäntchen Glück, das dem VfB in vielen Spielen fehlte und das dann über Wohl oder Wehe entschied. Beispiele gefällig? Sabitzers Geniestreich in Leipzig, der vergebene Elfer von Akolo gegen Bayern, die unberechtigte Ampelkarte gegen Burnic in Hamburg – alles Situationen, in denen das Pendel für den Gegner ausschlug. Nach dem Gesetz der Serie kann das ja nicht immer so weiter gehen.

8. die Schlafmützen nun hellwach sind

Der schlecht verteidigte Freistoß in Frankfurt in der Schlussphase, die Schlafmützigkeit vor Bartels’ Freistoß in Bremen, der verpennte Einwurf in Berlin – nicht nur in diesen Situationen, die allesamt zum Torerfolg für den Gegner führten, legte der VfB eine bemerkenswerte Schlafmützigkeit an den Tag. Daran wurde in La Manga ausgiebig gearbeitet.

9. der VfB einen Joker in der Hinterhand hat

Noch ist es zwar zu früh, auf eine Rückkehr von Carlos Mané Wetten anzunehmen – doch dass der portugiesische Dribbler im Laufe der Rückrunde ein Faktor werden kann, ist unbestritten. Seine Wiedereingliederung läuft „top“ (Hannes Wolf), und auch die von unserer Redaktion während des Trainingslagers in La Manga gesammelten Eindrücke lassen den Rückschluss zu, dass der VfB da einen immens wertvollen Joker in der Hinterhand hat.

10. der „Zwölfte Mann“ den Unterschied machen wird

Die Heimspiele regelmäßig ausverkauft, auswärts immer lautstark und zahlreich – keine Frage, der VfB kann sich auf einen Rückhalt verlassen, wie ihn längst nicht jede Mannschaft im Tabellenkeller hat. Die Anhänger des VfB Stuttgart gehören ligaweit in die Spitzengruppe. Auf den Rängen spielt Stuttgart Champions League – und wenn es darum geht zusammenzuhalten, so haben die VfB-Fans schon immer bewiesen, dass sie ein entscheidender Faktor sein können.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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