RB Leipzig reist erst am Spieltag nach Stuttgart. Vor der Abreise ist aufgrund von Quarantäne-Bestimmungen nur ein richtiges Mannschaftstraining möglich. Optimistisch ist man bei RB dennoch.

Leipzig - Zehn Profis in Quarantäne, sechs Corona-Tests in fünf Tagen, nur ein Mannschaftstraining: Wenn man Samstag (20.30 Uhr/Liveticker) beim VfB Stuttgart die Fußball-Bundesliga weitergeht, legt RB Leipzig einen echten Kaltstart hin. „Natürlich lässt sich so eine Vorbereitung besser gestalten, aber wir haben die letzten Wochen auch ohne große Vorbereitung und Training ganz positiv gestaltet“, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Und so soll es auch beim starken Aufsteiger aus dem Schwabenland weitergehen.

 

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Dabei versammelte Nagelsmann seine gesamte Mannschaft erstmals am Freitag auf dem Platz. Bis dahin waren zehn Profis, die über Weihnachten in Risikogebiete gereist waren, im Trainingszentrum in Quarantäne. Die gute Nachricht: Bis Freitagmittag waren alle Corona-Tests negativ. Von daher dürfte Leipzig nur Ausfälle durch Verletzungen beklagen. In Stuttgart werden wohl Christopher Nkunku, Ibrahima Konaté, Nordi Mukiele, Benjamin Henrichs und Justin Kluivert fehlen.

Von der Entwicklung des VfB beeindruckt

Personellen Kummer ist Nagelsmann ohnehin gewohnt. Dafür passt bei RB alles andere – im Gegensatz zum VfB. Dort liefern sich Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt gerade einen öffentlichen Machtkampf. Ein Thema, das Nagelsmann vor seinen Spielern allerdings verschweigt. „Ich werde das in keine Besprechung mit reinnehmen, weil ich glaube, dass es keine Relevanz hat“, sagte der 33-Jährige. Er könne ohnehin nicht bewerten, was „die Herren Vogt und Hitzlsperger“ machen. „Mir ist wichtig, was sportlich passiert. Ich glaube auch nicht, dass es die Stuttgarter Mannschaft beeinflusst.“

Dagegen zeigte sich der Leipziger Trainer von der sportlichen Entwicklung der Schwaben beeindruckt. „Sie haben sehr, sehr viel Talent auf verschiedensten Positionen und in jedem Spiel eine klare Idee“, sagte Nagelsmann. Das Tempo, die Spielweise, die Transferphilosophie – vieles in Stuttgart wirkt so, als hätte man sich von der Leipziger Philosophie zumindest inspirieren lassen.

VfB in dieser Saison noch ohne Heimsieg

Und dann wäre da noch Trainer Pellegrino Matarazzo. Der 43-Jährige sitzt auch deshalb auf der Stuttgarter Bank, weil er in Nagelsmann einen Fürsprecher hatte. Das Duo verbindet einiges. „Wir haben uns beim Fußballlehrer-Lehrgang zehn Monate ein Zimmer geteilt, dann war er in Hoffenheim mein Co-Trainer“, sagte Nagelsmann. „Er ist ein herzlicher und guter Mensch, hat viele Ideen, die aus ihm heraussprudeln.“

Auch gegen Leipzig wird Matarazzo wieder mit einer „klaren Idee“ spielen. Nagelsmann dürfte allerdings überzeugt davon sein, dass er die bessere hat. „Es wird interessant, wie beide Mannschaften aus der Pause kommen. Grundsätzlich dürfte ein bisschen mehr Frische da sein“ sagte der RB-Coach und hoffte darauf, „dass wir mit einem Auswärtsdreier starten“. Die Chancen darauf sind nicht schlecht. Stuttgart gewann bisher keines seiner sechs Heimspiele.