Der VfB Stuttgart hat sein erstes Bundesligaheimspiel gegen den SC Freiburg mit 2:3 verloren – wir haben uns umgeschaut und die Pressestimmen zur Partie gesammelt.

Sport: Marco Seliger (sem)

Stuttgart - Bild: Vorne jung und wild, hinten routiniert und vogelwild...Erstliga-Rückkehrer Stuttgart vergeigt mit seiner jungen Truppe (Altersschnitt 23,6 Jahre) 2:3 gegen Freiburg. Bemerkenswert: Ausgerechnet die Routiniers sorgen für die groben Patzer. Die Jungen hingegen für Dampf und Tore.

 

Kicker: Freiburg konnte sich kaum noch befreien, Lienharts Handspiel blieb ungeahndet (75.). Als Wamangituka das Anschlusstor erzielte (81.), mussten die Gäste mächtig um den Sieg zittern. Doch auch ein wahrer Sturmlauf der Schwaben führte nicht zum erhofften Punktgewinn, weil Hölers Strafraumduell mit Anton nicht als elfmeterreif bewertet wurde (90.+4) und Müller Klements verdeckten Distanzschuss famos entschärfte (90.+5).

Heilbronner Stimme: Der erste Bundesliga-Auftritt des Aufsteigers offenbarte zu viele naive Momente beim Verteidigen. Und im Angriff fehlte es dem VfB an einem kaltblütigen Knipser, an Killerinstinkten vor dem Freiburger Tor.

Badische Zeitung: Ja, es war ein gelungener Start für den SC Freiburg in die neue Saison – die Leistung stimmte über weite Strecken, das Endergebnis auch. Und nein, das muss kein Fingerzeig sein, in welche Richtung es für die Breisgauer im weiteren Verlauf gehen kann. Der Auftakterfolg zeigt aber, dass die Abgänge von Leistungsträgern wie Alexander Schwolow, Robin Koch, Luca Waldschmidt und vermutlich auch Janik Haberer nicht zwangsläufig zu einer Minderung der Kaderqualität geführt hat. Mark Flekken wäre eine zuverlässige Nummer eins gewesen, nun wird der verletzte Keeper durch den kurzfristig nachverpflichteten Florian Müller vertreten. Was dieser zu leisten im Stand ist, hat er in Stuttgart demonstriert.

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Die SC-Defensive insgesamt präsentierte sich in Stuttgart auch ohne Koch ziemlich stabil. Und Wooyeong Jeong, der junge Südkoreaner, zeigte im offensiven Mittelfeld eine Leistung, mit der er sich zunächst mal nicht hinter Waldschmidt verstecken muss. Zumal sich dieser in der vergangenen Spielzeit (auch verletzungsbedingt) selten in Bestform präsentieren konnte.

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Und zwei Neuzugänge mit viel Potenzial – Guus Til und Baptiste Santmamaria – waren im Derby noch gar nicht dabei. Vor allem Letzterer könnte angesichts seiner strategischen Fähigkeiten und seiner geringen Fehlerquote in schwierigen Endphasen (wie nun beim VfB) für wertvolle Ruhe und Stabilität sorgen. Der Sportclub ist also personell nicht zwangsläufig schwächer besetzt als in der Vorsaison. Es könnte sogar das Gegenteil der Fall sein.

SWR.de: Tatsächlich war die aufkommende Begeisterung der VfB-Anhänger völlig berechtigt. Nach den Gegentreffern durch Nils Petersen (7. Minute), Roland Sallai (26.) und Vincenzo Grifo (48.) ließen sich die weitgehend unerfahrenen Stuttgarter nicht entmutigen: Sie stürmten weiter munter drauf los, besaßen und vergaben dickste Chancen, und als Sasa Kalajdzic (71.) das 1:3 erzielte, schien das bis dahin Undenkbare plötzlich wieder möglich. Erst recht nach dem 2:3 durch Silas Wamangituka (81.).