Die Stimmung beim VfB-Gegner war schon mal besser. Bereits zum zehnten Mal in dieser Saison gibt die TSG Hoffenheim eine Führung aus der Hand – das zehrt an den Nerven.

Stuttgart - Julian Nagelsmann konnte mit dem 1:1 beim VfB Stuttgart gut leben. „Wenn ich die Chancen auf beiden Seiten sehe, geht die Punkteteilung in Ordnung“, bilanzierte der Trainer der TSG Hoffenheim. Er wirkte halbwegs zufrieden – war damit aber der Einzige. Für die Spieler der TSG bedeutete die Punkteteilung ein einziges Frusterlebnis.

 

Lesen Sie hier: Warum Steven Zuber für Ärger sorgte

„Da war mehr drin, definitiv“, meinte Torhüter Oliver Baumann und verdrehte die Augen. Tatsächlich hielten die Gäste den Tabellen-16. nach dem Führungstreffer durch Andrej Kramaric (42.) in Schach. Das 2:0 schien nur eine Frage der Zeit – bis Steven Zuber wie aus dem Nichts zum Ausgleich traf. „Wir haben uns dumm angestellt“, grantelte Abwehrspieler Ermin Bicakcic.

„So sind wir kein Topteam“

Zum wiederholten Male in dieser Saison gaben die spielstarken Kraichgauer eine Führung aus der Hand. Baumann errechnete eine „zweistellige Punktzahl“, die man schon habe liegen lassen. „Das ist bitter, wir könnten richtig weit oben stehen.“ So aber liegen vier Punkte zwischen der TSG und den Plätzen im Europapokal, welchen der scheidende Trainer gerne zum dritten Mal in Folge erreichen würde.

Dafür müssen die Hoffenheimer aber schleunigst das Punkteverschenken einstellen. „So sind wir kein Topteam“, befand Kerem Demirbay. „Da dürfen wir uns nicht in die Tasche lügen.“ Von der Anlage her reif für die Champions League, praktisch aber im Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle festhängend – das ist die Hoffenheimer Realität.

Bereits zum zehnten Mal brachte die TSG einen Vorsprung nicht über die Zeit. Nagelsmann, über dessen Nachfolge es keine neuen Erkenntnisse gibt, überließ das Hadern aber seinen Spielern. „Für mich ist das eine völlig hirnrissige Diskussion. Ich kann viele Punkte dazurechnen, aber die haben wir halt nicht geholt“, sagte der 31-Jährige. Sonst könne man nach dem 1:0 „die Spiele abpfeifen und dann auf dem Feld ‚La Paloma‘ pfeifen“.

Danach ist in Hoffenheim im Moment niemandem zumute.