Für Pellegrino Matarazzo und Sebastian Hoeneß geht es am Samstag gegen ihre früheren Clubs. VfB-Coach Hoeneß spricht von einer speziellen Konstellation – will aber auch Grenzen setzen.

Sport: David Scheu (dsc)

Es kommt immer wieder mal vor, dass ein Bundesliga-Trainer auf seinen Ex-Club trifft. Eine Seltenheit ist es schon eher, wenn beide Cheftrainer vor gar nicht allzu langer Zeit beim kommenden Gegner an der Seitenlinie standen. Genau das ist am Samstag in Bad Cannstatt der Fall, wenn der VfB Stuttgart die TSG Hoffenheim zum Saisonfinale im Abstiegskampf empfängt (15.30 Uhr/Liveticker).

 

Auf der einen Seite: VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, der in Hoffenheim zwischen 2020 und 2022 seine ersten Erfahrungen in der Bundesliga sammelte. Auf der anderen Seite: TSG-Coach Pellegrino Matarazzo, der bis vergangenen Oktober fast drei Jahre lang in Stuttgart das Sagen hatte. Auch für ihn war es der erste Chefposten im Profifußball.

Am Samstag soll die spezielle Historie keine Rolle spielen

Hoeneß versucht daher gar nicht erst, die spezielle Ausgangslage beiseitezuschieben: „Das ist unbestritten eine nicht alltägliche Konstellation, das will ich gar nicht wegwischen“, sagt der VfB-Trainer, „es ist ein besonderes Spiel für beide Trainer.“ Aus seiner Sicht auch deshalb, weil die Zeit bei den Ex-Vereinen jeweils eine mit vielen positiven Emotionen war: „Ich hatte zwei schöne Jahre in Hoffenheim. Und Rino hatte hier auch eine Zeit, auf die er gerne zurückblickt.“

Matarazzo gelang in Stuttgart der Bundesliga-Aufstieg 2020 und dann ein starker neunter Platz in der Folgesaison. Hoeneß hatte in seiner zweiten Saison im Kraichgau mit der TSG in der Winterpause noch Tuchfühlung zu den Champions-League-Rängen, ehe das Team in der Rückrunde nicht ganz an die Leistungen anknüpfen konnte und letztlich Neunter wurde.

Auf die Partie am Samstag soll die besondere Historie aber keinen Einfluss haben. „Es hat dann auch Grenzen“, sagt Hoeneß, „irgendwann geht es dann in die tägliche Fokussierung und in die Abläufe für den Spieltag, wo du dann die anderen Dinge ausblenden musst.“

Zum Faktor könnte allerdings werden, dass beide Trainer die gegnerische Mannschaft mit ihren Stärken und Schwächen fast so gut kennen wie ihre eigene. Schließlich liegt die Zeit beim jeweiligen Ex-Club noch nicht sehr lange zurück. Bei Matarazzo sind es gerade einmal sieben Monate, bei Hoeneß knapp zwei Jahre. Viele Spieler aus der damaligen Zeit sind in beiden Mannschaften noch im Kader. Der VfB braucht am Samstag einen Sieg gegen die TSG, um sicher in der Bundesliga zu bleiben. Die Hoffenheimer sind bereits gerettet.