Der VfB Stuttgart empfängt an diesem Sonntag den 1. FC Union Berlin zum Bundesliga-Heimspiel und kämpft weiter mit Personalproblemen – für den Trainer ist das keine Ausrede.

Sport: Marco Seliger (sem)

Stuttgart - Pellegrino Matarazzo weiß, wer da an diesem Spieltag auf den VfB Stuttgart zukommt – es sind die Eisernen aus Berlin, die seit ihrem Aufstieg im Sommer 2019 die Liga aufmischen und sich dann von ihrer zweiten Erstliga-Saison an in oberen Tabellenregionen etabliert haben. „Union Berlin ist ein unangenehmer Gegner für alle Clubs und auch für uns, sie haben nur ein Spiel in dieser Saison verloren“, sagte Matarazzo also vor dem Heimspiel an diesem Sonntag (17.30 Uhr). Und weiter: „Die Stürmer Taiwo Awoniyi und Max Kruse ergänzen sich gut, das Konterspiel ist stark. Wir werden aber alles dafür tun, um uns auf unsere Stärken zu fokussieren und die Energie aus den letzten beiden Spielen mitzunehmen.“

 

Da blieb der VfB ungeschlagen – jetzt will der Club aus Cannstatt gegen Union nachlegen. Und darf dabei sein Stadion erstmals seit März 2020 wieder komplett füllen. Der VfB aber rechnet nur mit rund 32 000 Fans, die am Sonntag in die Arena kommen werden. „Es liegt an uns, mehr Zuschauer ins Stadion zu locken“, sagte Matarazzo dazu mit Blick auf die nächsten Wochen – was er meinte, ist klar: Begeistert der VfB die Leute, dann kommen sie auch vermehrt wieder ins Stadion, das ist seine Rechnung.

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Am Sonntag erschwert sich die Aufgabe des VfB dadurch, dass er weiter auf etliche Stammkräfte verzichten muss. Nach ihren Corona-Infektionen sind Abwehrchef Waldemar Anton und Stammtorhüter Florian Müller noch nicht ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der ebenfalls zuletzt wegen Corona isolierte Flügelspieler Roberto Massimo fällt für das Union-Spiel auch noch aus.

„Klar rege ich mich kurz auf und denke scheiße – Entschuldigung, schade“, sagte Trainer Matarazzo mit Blick auf die seit Wochen angespannte Stuttgarter Personalsituation. „Aber dann drücke ich schnell wieder auf den Reset-Knopf.“ Immerhin kann der Coach wieder mit Mittelfeldspieler Orel Mangala und Offensivmann Erik Thommy planen, die nach ihren Corona-Infektionen fit sind.

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Zuletzt sammelte der VfB trotz aller Personalsorgen vier Punkte aus den vergangenen zwei Partien, ein Sieg gegen Union Berlin würde den Abstand zur Abstiegszone nun weiter vergrößern.

Pellegrino Matarazzo wollte denn auch nicht mehr groß auf die Corona-Problematik beim VfB eingehen. „Ich habe das Thema schon beerdigt, ihr nicht“, sagte er in der Medienrunde vor der Partie: „Wir sind eher ständig darüber im Gespräch, was wir noch optimieren können.“

Störende Vergleiche

Nahe am Optimum agierte dabei zuletzt der Innenverteidiger Konstantinos Mavropanos, der daher immer wieder mit ähnlich starken und wuchtigen Verteidigern aus der Bundesliga-Geschichte verglichen wurde – was Matarazzo ein bisschen missfiel. „Die Vergleiche mit Marcelo Bordon oder Lucio gefallen mir nicht wirklich, er ist Dinos Mavropanos – und seine Stärken sind seine Stärken, stark verbunden mit seiner Persönlichkeit“, sagte der VfB-Coach: „Und irgendwann werden vielleicht andere Spieler mit Dinos verglichen – was dann auch wieder ein Stück weit unfair sein wird.“