Im Gegensatz zum VfB-Kapitel.
Nach der vergangenen Saison habe ich mich mit meiner Familie zusammengesetzt und überlegt, wie es weitergehen soll. Dann habe ich gesagt, dass ich mich so nicht verabschieden kann und auch nicht verabschieden will. Das hätte nicht meinem Selbstverständnis entsprochen.
Eine solche Vereinstreue ist im Profigeschäft aber sehr, sehr selten geworden.
Jeder Fußballer denkt anders. Ich bin ein Junge aus der Kurve. Da bin ich aufgewachsen und groß geworden. Das vergesse ich nicht. Ich weiß, wo ich herkomme.
Welche Tugenden zählen bei den Leuten in der Kurve?
Mir ist es wichtig, dass man ehrlich ist und ehrlich miteinander umgeht. Hinzu kommt, dass ich bei den Menschen in guter Erinnerung bleiben will, wenn ich den Club doch einmal wechseln sollte.
Ihre Einstellung verbietet es Ihnen aber, an jeden x-beliebigen Ort zu gehen?
Als gebürtiger Dortmunder könnte ich zum Beispiel nie für Schalke spielen. Und jetzt als VfBler ist es für mich unvorstellbar, irgendwann mal für den Karlsruher SC aufzulaufen. Das wäre in meinen Augen unanständig und ein Schlag ins Gesicht der Fans.
Deshalb haben Sie im Sommer die Transfers von Timo Werner zu RB Leipzig, von Lukas Rupp nach Hoffenheim und von Daniel Didavi zum VfL Wolfsburg auch kritisch kommentiert. Sind dadurch die Freundschaften zu diesen ehemaligen Kollegen zerbrochen?
Nein, wir haben nach wie vor Kontakt – und ich bin mit ihnen noch befreundet, vor allem mit Lukas Rupp.
Widerspricht das nicht Ihrer Philosophie mit der Vereinstreue?
Im Endeffekt ist es doch so, dass jeder für sich selber verantwortlich ist und selber seine Entscheidungen treffen muss. Die drei sind noch jung – und ich kann schon verstehen, dass es ihr Ziel ist, in der Bundesliga zu spielen.