Schon am Samstag in Köln wird Kevin Großkreutz sein Pflichtspieldebüt für den VfB Stuttgart feiern - wahrscheinlich von Beginn an. Trainer Kramny ist zufrieden mit der Vorbereitung seiner Mannschaft und hat auf „fast allen Positionen die Qual der Wahl.“

Stuttgart - Nach über einem halben Jahr ohne Pflichtspiel steht Kevin Großkreutz gleich im ersten Rückrundenspiel der Fußball-Bundesliga vor seinem Startelfdebüt für den VfB Stuttgart. „Ich kann ihn von Anfang an bringen, und ich bin mir auch sicher, dass er 90 Minuten spielen kann“, sagte Trainer Jürgen Kramny zwei Tage vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln.

 

Der frühere Dortmunder habe alle Einheiten absolviert und sei in einem guten körperlichen Zustand. Bis auf die Langzeitverletzten Daniel Ginczek und Martin Harnik kann der Coach der abstiegsbedrohten Schwaben aus dem Vollen schöpfen. „Ich habe auf fast allen Positionen die Qual der Wahl.“

Großkreutz dürfte wohl hinten rechts verteidigen

Auch die zuletzt leicht angeschlagenen Georg Niedermeier und Daniel Didavi sind fit und werden in der Startelf stehen. Großkreutz dürfte wohl hinten rechts verteidigen. Nach der harschen Kritik von Bundestrainer Joachim Löw habe er „natürlich kurz mit Kevin gesprochen“, sagte Kramny. „Er konzentriert sich jetzt auf den VfB Stuttgart. Er hat mit uns die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, sich wieder interessant zu machen.“

Nachdem sein Wechsel zu Galatasaray Istanbul im Sommer wegen einer Formalie nicht korrekt abgelaufen war, konnte der Weltmeister in den vergangenen Monaten nur trainieren oder Testspiele bestreiten. Löw hatte die Einstellung des 27-Jährigen während seines Istanbul-Gastspiels ungewohnt scharf moniert und „nur begrenzt Verständnis dafür, wie er mit seiner Karriere umgegangen ist.“

„Wir haben nach wie vor die Augen und Ohren offen“

Das Spiel bei den Kölnern wird für Kramny das erste seit seiner offiziellen Beförderung zum Chefcoach des VfB. Nachdem der Interimscoach kurz vor Weihnachten einen Vertrag bekommen hatte, setzt er in der Rückrunde vor allem auf eine kompakte Defensive. „Wir sind auf einem guten Weg, Stabilität in die Mannschaft zu bekommen“, sagte der 44-Jährige. In der Hinrunde hatten die Schwaben 37 Gegentore kassiert - die mit Abstand meisten aller 18 Teams.

Ob der Club bis zum Ende der Wintertransferperiode in rund einer Woche noch einen zusätzlichen Verteidiger verpflichtet, ist unklar. „Wir haben nach wie vor die Augen und Ohren offen. Es müsste aber wirklich passen, dann werden wir darüber nachdenken“, meinte er. „Ansonsten gehen wir mit dem Kader in die Rückrunde, den wir jetzt haben.“

Schwung aus der Zeit vor Weihnachten mitnehmen

Schließlich hat Kramny mit derselben Mannschaft von den vergangenen drei Bundesligaspielen keines verloren und zudem den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals geschafft. „Wir wollen den Schwung aus der Zeit vor Weihnachten mitnehmen“, sagte Sportvorstand Robin Dutt. Für den nötigen Elan in der Offensive soll wieder Youngster Timo Werner sorgen. Der zweite Neuzugang, Stürmer Artem Krawets, dürfte in Köln zunächst auf der Bank sitzen.

Unverändert lässt der Trainer auch die Torhüterposition. Nach starken Leistungen zum Ende der Hinrunde bleibt Przemyslaw Tyton zunächst die Nummer eins. Gleichzeitig lobte der Kramny aber auch den Trainingseinsatz des wiedergenesenen Mitch Langerak. „Er ist hungrig, er will natürlich auch ins Tor“, sagte er und ergänzte in Richtung Tyton: „Darum kann man sich auch nicht ausruhen auf den Leistungen.“