Christoph Daum (62) betreute den VfB zwischen 1990 und 1993. Höhepunkt war die Meisterschaft 1992 und der damit verbundene Einzug in die Champions League. Mit Besiktas Istanbul holte er 1996 den Titel in der Türkei, ehe er wieder in die Bundesliga zurückkehrte, wo er mit Bayer Leverkusen dreimal Vizemeister und einmal Dritter wurde. 2003 gewann er mit Austria Wien das Double in Österreich. 2004 und 2005 folgten zwei Titel mit Besiktas Istanbul – und 2008 der Bundesligaaufstieg mit Köln.

Daum sagt: „Entscheidend ist doch immer, wie eine Spielidee von der Mannschaft angenommen wird – und welche Resultate sich daraus ergeben. Daran müssen wir Trainer uns messen lassen. Alexander Zorniger hat ja gesagt, dass seine Spielidee alternativlos ist, aber das einzig Alternativlose ist im Fußball das Spielergebnis. Dem haben wir alles andere unterzuordnen. Das heißt auch, dass wir Anpassungen vornehmen müssen, wenn eine Spielidee nicht funktioniert. Als Trainer kann man nicht auf Teufel komm raus das durchziehen, was man eigentlich als geeignet ansieht. Sonst erleidet man Schiffbruch. Ohnehin glaube ich, dass das Lob aus der Liga weniger Alexander Zorniger und seiner Spielidee gilt. Vielmehr handelt es sich dabei um Mitgefühl für die schwierige Gesamtsituation des schon wieder im Abstiegskampf steckenden Vereins. Außerdem kann ich an dieser Spielidee nicht besonders viel Neues erkennen. Ausschlaggebend ist immer, wie man die Balance findet zwischen Abwehrverhalten und Angriffsverhalten. Dieses permanente Angriffsspiel ist so, als würde man nur auf einem Bein stehen. Wenn man sich nur mal anschaut, wie oft der VfB in dieser Saison schon ausgekontert worden ist. Das spricht Bände.“