Rolf Fringer (58) betreute den VfB mit seinem damaligen Assistenten Joachim Löw zwischen 1995 und 1996. Er gilt als Entdecker des heutigen deutschen Bundestrainers. Zuvor war Fringer 1993 mit dem FC Aarau in der Schweiz Meister geworden. Nach seiner Zeit in Stuttgart übernahm er die Schweizer Nationalmannschaft, ehe er 1998 mit Grashopper Zürich erneut den Titel in seinem Heimatland holte. Danach arbeitete er noch bei al-Wahda, in Limassol, Saloniki, beim St. Gallen und beim FC Zürich. Heute ist er Sportchef beim FC Luzern.

Fringer sagt: „Ich habe vom VfB zuletzt nur sehr wenige Spiele gesehen, aber was ich beurteilen kann, ist, dass man gerne mehr Punkte hätte als man hat. Und was heißt schon Spielidee? Das darf man nicht zu wichtig nehmen. Die Spielidee ist immer gut, wenn sie erfolgreich ist. So einfach ist das. Der Fußball ist sowieso nicht kompliziert. Eine Spielidee kann immer nur ein Rahmen sein, um der Mannschaft etwas Halt zu geben. Nur – jeder Rahmen ist nichts wert, wenn die Einstellung, der Kampfgeist und die Leidenschaft im Team nicht vorhanden sind. Das sind die entscheidenden Tugenden, auf die es ankommt. Diese Meinung teilen übrigens fast alle Kollegen. Wenn man als Trainer zu viel über den Rahmen spricht, überhöht man diese Geschichte und wird der Sache nicht gerecht. Denn der Rahmen kommt nur oben drauf. In der taktischen Aufstellung lese ich heute oft ein 4-3-2-1- System oder ein 4-2-2-2-System. Das ist sehr verwirrend. Es gibt doch nur Abwehrspieler, Mittelfeldspieler und Stürmer. Aber man muss halt ständig etwas vermeintlich Neues erfinden, so ist es im Leben – auch wenn dieses vermeintlich Neue dann in der Regel lange nicht so bedeutend ist, wie der Erfinder meint.“