Der VfB Stuttgart und Mittelfeldspieler Tobias Werner haben den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der 33-Jährige war seit Beginn dieser Saison nur noch im Kader der Regionalligamannschaft. Es ist das Ende eines Missverständnisses.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Der VfB Stuttgart und Tobias Werner gehen ab sofort getrennte Wege. Der ohnehin am Saisonende auslaufende Vertrag wurde aufgelöst. Der 33-jährige Fußballprofi war im Sommer 2016 vom FC Augsburg geholt worden, kam im Bundesligateam aber nie so richtig zum Zug. Am 28. August 2017 hatte ihn der VfB bis zum Ende der Saison an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Seit dieser Runde stand der gebürtige Thüringer im Kader der VfB-Regionalligamannschaft. Dort sollte er eine Führungsrolle übernehmen. Werner kam 16 Mal zum Einsatz. Zuletzt hatte er aber immer wieder mit kleineren Blessuren und Krankheiten zu kämpfen – und stand nicht mehr in der Stammformation.

 

Der jahrelange Außenbahnspieler war unter Trainer Marc Kienle auch als Innenverteidiger zum Einsatz gekommen. Nun einigten sich beide Seiten darauf, vorzeitig einen Schlussstrich zu ziehen. „Bereits in der Vorrunde hatte ich mehrfach körperliche Probleme. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer 100 Prozent geben will, aber das war leider nicht mehr möglich. Daher habe ich mich entschlossen, meine Karriere zu beenden und den Vertrag beim VfB vorzeitig aufzulösen“, teilte Werner mit.

Lebensmittelpunkt Augsburg

Trainer Kienle äußerte sich zu dem Abgang des Routiniers wie folgt: „Tobias Werner hat sich immer korrekt verhalten und sich trotz seiner nicht gerade einfachen Situation in den Dienst der Mannschaft gestellt. Nach mehreren Gesprächen sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, das Vertragsverhältnis vorzeitig zu beenden.“ Vor der Runde war Kienle noch froh über die erfahrene Verstärkung gewesen: „Die neue Rolle ist für ihn nicht ganz einfach, aber er nimmt sie an“, sagte Kienle gegenüber unserer Zeitung. Was die Situation erschwerte: Werners Hauptwohnsitz lag weiter in Augsburg. „Ich muss schließlich drei Kinder ernähren und beglücken“, hatte Werner vor der Runde erklärt. Deshalb bestreitet er auch ein Sportmanagementstudium an einer Fernuni, um für das Leben nach der Karriere gerüstet zu sein.

Mentor Luhukay musste gehen

Das kann er nun angehen. Die letzte Station seiner Karriere wird er aber nicht in guter Erinnerung behalten. Denn die Verbindung Werner und VfB stand unter keinem guten Stern: Sein Mentor und Trainer Jos Luhukay musste beim VfB schnell wieder gehen, dann war er verletzt und es gab einen schweren Schicksalsschlag, weil sein Kind bei der Geburt starb.