Der VfB Stuttgart hat sein Trainingslager wie viele andere Mannschaften in Marbella aufgeschlagen. Doch die Stuttgarter finden besondere Bedingungen vor und haben so auf einen USA-Trip verzichtet.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Marbella - Der Weg in das kleine Trainingsparadies führt den VfB Stuttgart erst einmal abwärts. Knapp einen Kilometer beträgt die Distanz vom Mannschaftshotel La Quinta zu den dazugehörigen Fußballplätzen. Himmlische Rasenflächen sind das am Fuße der Sierra Blanca. An ihnen soll kein sattgrünes Grashalm falsch liegen, wenn der Zweitligist trainiert.

 

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„Es sind hervorragende Bedingungen hier“, sagt der Sportdirektor Sven Mislintat über die Verhältnisse in Marbella. Das Wetter ist mild und der VfB ist nah genug dran am berühmten ortsansässigen Fußballzentrum, um die Auswahl an guten Testspielgegnern nutzen zu können, aber auch weit genug weg, um für sich zu sein.

Dortmund ist ebenfalls anwesend

„Exklusivität ist schon ein Vorteil“, sagt Mislintat zur Standortentscheidung. Denn während ein paar hundert Meter entfernt, sich die internationalen Erstligisten auf den acht Feldern des Marbella Football Center tummeln, kann der VfB zwei Plätze ganz für sich beanspruchen.

Borussia Dortmund ist aktuell noch da, Fortuna Düsseldorf war es bis Samstag. Feyenoord Rotterdam, Slavia Prag, der FC Basel und und und. Die Gästeliste ist wie so oft in den vergangenen Jahren lang und prominent. So kommt auch der FC Liverpool gerne, weil der Trainer Jürgen Klopp nicht nur die Infrastruktur schätzt, sondern ebenso: „Dass ich mit dem Fahrrad vom Hotel zum Trainingsplatz fahren kann.“

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Kurze Wege sind angesagt. „Wir haben hier alles an einem Ort“, sagt Mislintat. Vor allem deshalb hat sich der VfB für Spanien entschieden. Trotz eines reizvollen Angebots der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die Wintervorbereitung in Florida zu absolvieren. Seit einigen Jahren unterstützt der Ligaverband solche Initiativen finanziell, um die Internationalisierung der Bundesliga voranzutreiben. Und gefühlt wird der VfB noch gerne als erstklassig wahrgenommen.

150.000 Euro kostet den VfB das Trainingslager

Sportlich kämpfen die Stuttgarter jedoch um die Rückkehr ins Oberhaus und wollten allein darauf den Fokus legen. „Wir wollten uns diesbezüglich nichts vorwerfen lassen“, sagt Mislintat. Denn ein Überseetrip wird zwar mit bis zu 200.000 Euro von der DFL bezuschusst. Das Abkommen beinhaltet für die Clubs jenseits der Reisestrapazen und Zeitverschiebungen jedoch auch Pflichten. Viel Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentationstermine stehen im Fall der Fälle an.

Als Ablenkung vom Wesentlichen kann das verstanden werden. Deshalb zog es den schwäbischen Tross in das Trainingslager-Dorado am Mittelmeer. Etwa 150.000 Euro kostet den VfB das Ganze, wobei er einen Teil der Reise nach Andalusien selbst organisiert hat, für den anderen Teil des Aufenthalts arbeiten die Stuttgarter mit der Agentur Onside zusammen. Das Gesamtpaket soll dann die Basis dafür schaffen, dass der Weg des VfB wieder aufwärts führt.

So lief der zweite Tag im Trainingslager – Redakteur Carlos Ubina berichtet im Video über seine Eindrücke: