VfB Stuttgart in der Bundesliga Wer kommt, wer geht? Die Zukunft der VfB-Leihspieler

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat hat derzeit eine Menge zu tun. Foto: Baumann

Neun Profis hatte der VfB Stuttgart in der vergangenen Saison an andere Vereine verliehen – längst nicht alle werden zurückkehren. Ein Überblick zur Lage bei Darko Churlinov, Philipp Klement und Co.

Sport: David Scheu (dsc)

Die Sommerpause ist immer auch die Zeit der Transfers, in der die Bundesligisten mit Hochdruck am Kader für die neue Saison basteln. Auch der VfB Stuttgart, bei dem Sportdirektor Sven Mislintat eine Menge zu tun hat. Neben den Verhandlungen über Neuzugänge und Verkäufe geht es dabei auch um eine weitere zentrale Frage: Was passiert mit den zahlreichen Profis, die der VfB in der vergangenen Saison an andere Vereine ausgeliehen hatte? Eine Rückkehr von allen gilt als ausgeschlossen, da die Stuttgarter ihren Kader tendenziell verkleinern möchten. „Die Kadergröße war ein Thema der Saisonanalyse“, sagt dazu auch Trainer Pellegrino Matarazzo. Einige Spieler haben in der Fremde einen Schritt nach vorne gemacht und könnten den VfB verstärken – aber längst nicht alle. Ein Überblick über den Leistungsstand und die Vertragssituation der neun Leihspieler.

 

Pablo Maffeo (24) Eines der teuersten Missverständnisse der jüngeren VfB-Vereinsgeschichte ist seit dem vergangenen Wochenende offiziell Geschichte. Da Maffeo mit RCD Mallorca den Klassenverbleib in Spaniens erster Liga geschafft hat, greift eine vertraglich vereinbarte Kaufpflicht: Die Balearen müssen drei Millionen Euro nach Stuttgart überweisen und den Rechtsverteidiger fest verpflichten. Maffeos ursprünglich bis 2023 laufender Vertrag beim VfB ist damit nichtig. Die Erleichterung in Stuttgart dürfte groß sein: Beim VfB konnte Maffeo die hohen Erwartungen nie erfüllen, die nach seiner kostspieligen Verpflichtung im Jahr 2018 (zehn Millionen Euro flossen an Manchester City) aufgekommen waren.

Uneinigkeit bei der Ablösesumme für Darko Churlinov

Darko Churlinov (21) Nachdem der Flügelstürmer im Sommer 2021 an den FC Schalke 04 verliehen worden war, blühte er von Monat zu Monat mehr auf und war zuletzt ein Leistungsträger des Zweitligameisters. In 24 Einsätzen kam er auf drei Tore und sechs Vorlagen, die meisten davon in der Rückrunde. Churlinov hat bereits bekundet, gerne bei den Königsblauen bleiben zu wollen – das Heft des Handelns liegt aber beim VfB: Schalke besitzt keine Kaufoption, der Vertrag des Nordmazedoniers in Stuttgart läuft noch bis 2024. Dem Vernehmen nach ruft Sven Mislintat eine Ablösesumme von mindestens drei Millionen Euro aus, die Schalke aber wohl weder bezahlen kann noch will. „Es ist auf jeden Fall eine Option, dass er zu uns zurückkommt. Darko ist unser Junge“, hatte der VfB-Sportdirektor kürzlich bekräftigt. Für Mislintat wird es auch um die Frage gehen, ob er Churlinov zu einem direkten Ligakonkurrenten ziehen lässt.

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Philipp Klement (29) Im vergangenen halben Jahr konnte der Mittelfeldspieler beim SC Paderborn wieder Spielpraxis sammeln – seiner Wohlfühloase, in der er in der Zweitligasaison 2018/19 mit 16 Treffern bester Torschütze seines Teams war. Klements Zukunft über den Sommer hinaus ist allerdings völlig offen: Die Leihe läuft aus, Paderborn würde ihn gerne behalten – Klement selbst hat aber die Bundesliga im Blick. Ob das beim VfB (Vertrag bis 2023) klappt, scheint fraglich. In der Hinrunde der zurückliegenden Saison jedenfalls kam der Linksfuß unter Coach Pellegrino Matarazzo kaum zum Zug.

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Alou Kuol (20) Mit vielen Vorschusslorbeeren war der ehemalige Kriegsflüchtling aus dem Sudan 2021 aus seiner australischen Wahlheimat zum VfB gekommen – und spielte eine starke Hinrunde bei der U 21 (19 Spiele, 7 Tore). Im Winter folgte eine sechsmonatige Leihe zum Zweitligisten SV Sandhausen, wo er überhaupt nicht Fuß fasste und nur ein Spiel absolvierte. Eine Zukunft beim SVS ist deshalb mehr als unwahrscheinlich, der Sprung in den Profikader des VfB dürfte vorerst aber auch ein zu großer sein. Vielleicht könnte die U 21 vorübergehend wieder eine Option für Kuol werden, dessen Arbeitspapier in Stuttgart noch bis 2025 läuft.

Zwei Abwehrspieler haben beim VfB vermutlich keine Perspektive mehr

Matej Maglica (23) und Leonhard Münst (20) Beide waren an den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen ausgeliehen. Während Münst wegen eines Knöchelbruchs seit Monaten pausieren muss, hat sich Maglica einen Stammplatz in der Innenverteidigung des Fünften der Super League erobert. Dass St. Gallen die Kaufoption für den 23-jährigen Kroaten ziehen wird, gilt als sicher – allerdings verfügt der VfB auch über eine Rückkauf-Möglichkeit. Für Münst besitzen die Schweizer keine Kaufoption, der gebürtige Stuttgarter genießt beim VfB einen guten Ruf und ist mit einem Profivertrag bis 2025 ausgestattet. Seine Zukunft in der nächsten Saison ist noch offen.

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Antonis Aidonis (21) und Maxime Awoudja (24) Für die beiden Abwehrspieler verlief die vergangene Saison bei Dynamo Dresden (Aidonis) und WSG Tirol (Awoudja) angesichts weniger Einsatzzeiten nicht nach Wunsch. Der VfB wäre wohl bereit, sie abzugeben – wenn sich ein passender Interessent findet. Ihre Verträge laufen noch bis Sommer 2023.

Momo Cissé (19) Beim Youngster aus Guinea ist die Lage klar: Er wurde zu Jahresbeginn an den polnischen Erstligisten Wisla Krakau verliehen und wird dort auch in der kommenden Saison spielen, da die Leihe noch bis Sommer 2023 angesetzt ist. Bisher kam der Offensivspieler auf acht Einsätze.

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