Bis zur Auslosung sind es zwar noch fast drei Monate, einiges steht aus VfB-Sicht aber jetzt schon fest. Ein Blick auf das Prozedere und die möglichen Stuttgarter Gegner in der Königsklasse.

Sport: David Scheu (dsc)

Das Teilnehmerfeld steht in weiten Teilen: 29 von 36 Vereinen haben ihr Ticket für die Champions League in der kommenden Saison schon gebucht, darunter auch der VfB Stuttgart. Sieben Startplätze werden noch in der Qualifikation vergeben, die sich über mehrere Runden und Wochen bis in den Spätsommer zieht – ehe am 29. August die Auslosung der Hauptrunde steigt.

 

Dabei kommt es dann zu einer Neuerung: Die vier Lostöpfe (mit je neun Mannschaften) werden fast nur noch anhand des Uefa-Koeffizienten der Clubs auf Grundlage des internationalen Abschneidens in den vergangenen fünf Jahren eingeteilt. Einzig der Titelverteidiger ist künftig unabhängig von seinem Koeffizienten sicher im ersten Topf, für den Europa-League-Sieger oder die Meister nationaler Topligen gilt das nicht mehr. Daraus ergibt sich nach jetzigem Stand folgende Aufteilung der ersten beiden Lostöpfe, absteigend angeordnet in der Rangfolge des Uefa-Rankings.

Die Glasgow Rangers könnten noch in Topf 2 rutschen

In Topf 1 befinden sich Manchester City, der FC Bayern, Real Madrid, Paris Saint-Germain, der FC Liverpool, Inter Mailand, RB Leipzig, Borussia Dortmund und der FC Barcelona. In Topf 2 eingruppiert sind derzeit Bayer Leverkusen, Atlético Madrid, Atalanta Bergamo, Juventus Turin, Benfica Lissabon, Arsenal London, Club Brügge, Schachtor Donezk und der AC Mailand.

Daran wird sich auch kaum noch etwas ändern. Denn: Fast alle Teilnehmer der anstehenden Qualifikationsrunden haben einen schlechteren Uefa-Koeffizienten als diese 18 Topteams und würden folglich in die Töpfe 3 und 4 einsortiert werden. Mit einer Ausnahme: Schaffen die Glasgow Rangers über die Qualifikation den Sprung in die Königsklasse, rutschen sie gerade noch in den zweiten Lostopf und verdrängen den AC Mailand in den dritten. Bis auf dieses Fragezeichen aber steht das Teilnehmerfeld in der oberen Hälfte des Tableaus.

Sechs mögliche VfB-Gegner aus Topf 1

Für den VfB Stuttgart bedeutet das, dass sich zumindest hier die Zahl der möglichen Gegner schon jetzt eingrenzen lässt – zumal Spiele gegen Teams aus demselben Verband in der Hauptrunde ausgeschlossen sind. Die beiden VfB-Kontrahenten aus Topf 1 – gegen den einen geht es vor heimischem Publikum, gegen den anderen auswärts – werden sich folglich aus einem Sextett speisen: City, Real, Paris, Liverpool, Inter, Barcelona. Aus Topf 2 kommen acht Gegner infrage, nur Bayer Leverkusen ist als deutsche Mannschaft ausgeschlossen.

Die untere Hälfte des Teilnehmerfeldes (Lostöpfe 3 und 4) ist indessen noch ein gutes Stück unvollständiger als die obere. Sicher in der kommenden Champions-League-Saison dabei sind hier in absteigender Reihenfolge ihres Uefa-Koeffizienten: Feyenoord Rotterdam, Sporting Lissabon, die PSV Eindhoven, Celtic Glasgow, AS Monaco, Aston Villa, der FC Bologna, der FC Girona, der VfB, Sturm Graz und Stade Brest. Hinzu kommen jene sieben Mannschaften, die sich in der Qualifikation durchsetzen werden. Danach erfolgt die Einteilung der Töpfe gemäß der Koeffizienten der einzelnen Teams.

Wieso aber ist der VfB-Koeffizient eigentlich besser als jener von Graz und Brest, obwohl die Stuttgarter in den maßgeblichen vergangenen fünf Jahren gar nicht international vertreten waren? Die Antwort liegt in einer speziellen Regelung: In einem solchen Fall übernimmt ein Verein wie der VfB den Koeffizienten seiner Liga aus dieser Zeit, der dann noch durch fünf geteilt wird.

Viele Rechenspiele, an deren Ende aber eine Feststellung bleibt: Die Lostopf-Einteilung ist im neuen Modus eher eine technische Sache, ihre einstige sportliche Bedeutung ist gesunken. Denn: Jeder der 36 Teilnehmer in der Hauptrunde der Champions League bekommt künftig zwei Gegner aus jedem Topf zugelost – unabhängig davon, wo er selbst eingruppiert ist.