Der Gästeblock beim jüngsten internationalen VfB-Spiel in Basel war wie gewohnt komplett gefüllt. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler
Die Stammfahrer erhalten ihre Tickets für die Europa League nicht automatisch, sondern müssen sich vor der Saison entscheiden. Ein Blick auf die Zahlen.
Wer sie hat, ist auf der sicheren Seite: Die Auswärtsdauerkarte beim VfB Stuttgart garantiert ein Ticket für jedes Pflichtspiel des Bundesligisten in der Fremde – und ist entsprechend begehrt, da angesichts des reisefreudigen Stuttgarter Anhangs die Nachfrage nach Karten das Angebot praktisch immer übersteigt. Bei gut 400 liegt die Zahl der Inhaber einer solchen Jahreskarte, seit Längerem gibt es einen Verkaufsstopp sowie eine lange Warteliste.
Dass sich der VfB zuletzt zweimal in Folge für das internationale Geschäft qualifizierte und Partien in ganz Europa bestreitet, hat das Ganze nochmals attraktiver werden lassen. Aber: Eine Karte für die Spiele wie in dieser Saison bei Fenerbahce Istanbul oder beim italienischen Erstligisten AS Rom erhält nur, wer im Vorfeld explizit die Europa-Option der Auswärtsdauerkarte ausgewählt hat.
Das nächste Spiel in der Europa League führt den VfB nach Istanbul
Der Ablauf: Vor jeder Saison fragt der VfB unter den Inhabern einer Auswärtsdauerkarte ab, ob sie die Option DFB-Pokal und – sofern die Stuttgarter international vertreten sind – die Option Europa zusätzlich in Anspruch nehmen wollen. In diesem Jahr lag die Quote dabei tatsächlich nicht bei 100 Prozent, aber nicht weit davon entfernt. „Ein sehr geringer Anteil der Auswärtsdauerkarten-Inhaber hat Option Europapokal nicht gewählt“, teilt der VfB auf Nachfrage mit. Zusammenhängen könnte das unter anderem mit terminlichen respektive beruflichen Gründen bei den Partien unter der Woche.
In Basel vergab Ermedin Demirovic einen Elfmeter – am Ende unterlag der VfB mit 0:2 und steht jetzt nach zwei Spieltagen in der Europa League bei drei Punkten. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler
Da die große Mehrzahl die Option aber gebucht hat, dürften sich in etwa 400 Stammfahrer in dieser Saison ihr Ticket für die Auswärtsspiele in der Europa League im Vorfeld gesichert haben. Dass es sich dabei vor allem bei Stadien mit kleinen Gästekontingenten um eine relevante Größenordnung handelt, liegt auf der Hand. Für das Spiel beim niederländischen Pokalsieger Go Ahead Eagles in Deventer wird der VfB zum Beispiel voraussichtlich nur rund 500 Karten erhalten.
Aber: Das bedeutet zugleich nicht, dass für die aktive Fanszene bei einer Partie wie jener Ende November in den Niederlanden nur rund 100 Tickets bleiben. Es gibt nämlich Überschneidungen. „Die große Mehrheit der Auswärtsdauerkarten-Inhaber ist auch in Fanclubs oder in der aktiven Fanszene organisiert“, teilt der Verein mit. Für sie stehen nach der Länderspielpause vier Auswärtsreisen innerhalb von 15 Tagen an: in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg (18. Oktober), in der Europa League bei Fenerbahce Istanbul (23. Oktober), im DFB-Pokal beim FSV Mainz 05 (26. Oktober) und in der Bundesliga bei RB Leipzig (1. November).