Am Mittwoch geht es für Dieter Hundt mal wieder um das mittlerweile altbekannte Problem: Wie geht es in der Präsidentenfrage weiter? Nach StZ-Informationen verkündet Hundt dann die Trennung von Gerd Mäuser.

Stuttgart - Am Mittwoch hat Dieter Hundt (74) schon wieder ein Heimspiel. Wie am vergangenen Samstag trifft sich der Aufsichtsrat des VfB Stuttgart in den Räumen der Allgaier-Werke in Uhingen, wo der Chef des Kontrollgremiums seinen Sitz hat. Auch das Thema ist dasselbe wie zuletzt und lautet: Wie geht es in der Präsidentenfrage weiter? Nach StZ-Informationen verkündet Hundt anschließend die Trennung von Gerd Mäuser (55), der das Amt aber wohl bis zur Mitgliederversammlung am 22. Juli bekleidet. Denn laut Satzung muss der Vorstand aus mindestens zwei Personen bestehen – und nach einem Rückzug von Mäuser würde nur der Finanzchef Ulrich Ruf übrig bleiben.

 

Mäuser wurde sein unsensibler Umgang sowohl im Innenverhältnis mit den VfB-Mitarbeitern als auch nach außen mit Sponsoren, Institutionen, Fans, Medien und Geschäftspartnern zum Verhängnis. Seine Ära dauerte nur 24 Monate und ist damit eine der kürzesten Regierungszeiten in der 120-jährigen Geschichte des Vereins.

Aber wer folgt auf Mäuser? Aller Voraussicht nach wird Hundt darauf auch nach der Sitzung seines Gremiums noch keine Antwort liefern können. Vielmehr wird er wohl sagen, dass jetzt alle möglichen Optionen geprüft werden, um dann die beste Variante für den Club zu wählen. Dass die Umsetzung für ihn jedoch extrem schwierig wird, dürfte Hundt wissen.

Mäuser durchgeboxt

Er hat damals Mäuser durchgeboxt – und spätestens mit dieser Aktion viel Kredit im Umfeld verloren. Hinzu kommt, dass der Vorstand jetzt quasi handlungsunfähig ist und das Bild des Aufsichtsrats von dem Alleinherrscher Hundt geprägt wird. So funktioniert die Führungsebene beim VfB nicht. Deshalb ist die Gefahr groß, dass der von Hundt vorgeschlagene Mann in der Mitgliederversammlung abgelehnt wird. Dann würde das Chaos ausbrechen.

Dieses Risiko nimmt bisher offensichtlich kein potenzieller Kandidat in Kauf. Dieter Hoeneß wäre zwar eventuell gesprächsbereit, aber alle anderen, die gehandelt wurden, haben schnell abgewunken – von Erwin Staudt über Dieter Spöri und Achim Egner bis zu Hermann Ohlicher. Dabei muss Hundt angesichts der Stimmung gegen ihn eine überzeugende Lösung präsentieren, quasi einen Franz Beckenbauer für Stuttgart. Ob er den in Uhingen findet?