Der VfB marschiert weiter Richtung Bundesliga. Beim 2:1 in Heidenheim erleben die Zuschauer ein mitreißendes Fußballspiel – und einen fulminanten Siegtreffer.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Heidenheim - Als Josip Brekalo den Ball mit der Wucht eines Dampfhammers unter die Latte genagelt hatte, gab es kein Halten mehr. Bei der Mannschaft, bei Trainer Hannes Wolf – und natürlich beim Torschützen. Zweites Spiel, erstes (Sieg-)Tor, und dann auch noch eines, das man sich als Fan des VfB Stuttgart gerne öfter anschaut. „Ich dachte erst, warum spielt er nicht ab“, wunderte sich Mitspieler Simon Terodde. „Und dann fällt das Ding in den Winkel.“ VfB-Trainer Hannes Wolf gratulierte nach dem 2:1 (1:1) beim 1. FC Heidenheim seinem Siegtorschützen mit den Worten: „Ein unglaubliches Tor. Da kann ich nur sagen: Herzlich Willkommen in Stuttgart!“

 

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Es war ein verdienter, wenngleich am Ende auch glücklicher Sieg des VfB auf der rauen Ostalb. Der württembergische Rivale will im Rennen um den Aufstieg schließlich auch noch ein Wörtchen mitreden. Und war deshalb nicht gewillt, dem Platzhirsch aus der Landeshauptstadt etwas zu schenken. Was dieser aber von Anpfiff an konterte. Aus einer sicheren Defensive heraus kontrollierte die Mannschaft von Hannes Wolf die Partie. Geduldig spielte der Tabellenführer seine Stärken aus. Und krönte die dominante Anfangsphase mit dem Führungstreffer in der 19. Minute: Nach einem Eckball fiel Christian Gentner die Kugel vor den linken Fuß. Der VfB-Kapitän zog einmal ab und nach einem Abpraller per Volleyschuss ein zweites Mal – der saß.

Der VfB verpasst es, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen

Mit der Führung im Rücken ließ der Favorit nicht nach und den Heidenheimern kaum Platz zur Entfaltung. Die Folge: das Derby wurde in der ersten Halbzeit eine vergleichsweise souveräne Angelegenheit für den Aufstiegsfavoriten. „Richtig gut“ Fußball gespielt habe man in Hälfte eins, meinte Terodde. Dessen Mannschaft sich nur nur eines vorwerfen lassen musste: Nicht frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen.

Angesprochen fühlen durfte sich vor allem Carlos Mané. Der Flügelflitzer wird die Szene aus der 33. Minute wahrscheinlich bis in seine Träume verfolgt haben: Emiliano Insua hatte sich auf der linken Seite in den Strafraum vorgearbeitet, wo er noch den Blick für den freistehenden Portugiesen hatte. Der konnte sich die Ecke aussuchen – und drosch den Ball rechts vorbei.

Schnatterers Tor bringt Heidenheim zurück ins Spiel

Die Quittung folgte neun Minuten später. Der Heidenheimer Kapitän Marc Schnatterer schnappte sich im Mittelfeld den Ball, zog nach innen – und unhaltbar ab. Es war das 1:1 – und die bis dahin einzige Torgelegenheit der Gastgeber. Die sich fortan ins Spiel kämpften. Bissiger in den Zweikämpfen und zielstrebiger in den Offensivaktionen hatten sie plötzlich die Hosen an. Und auf einmal auch Torchancen. Die größeren hatte aber weiterhin der VfB, der sich nach einer guten Stunde mit drei Gelegenheiten in fünf Minuten zurückmeldete. Doch Gentner vergab genauso wie Terodde und Timo Baumgartl.

Hannes Wolf sah spätestens jetzt „ein überragendes Spiel“, in dem auf Heidenheimer Seite Schnatterer am Gefährlichsten blieb. Der war aus dem Hinspiel bestens bekannt, als der FCH einen 2:1-Sieg eingefahren hatte. Doch damals hatte der VfB auch noch keinen Josip Brekalo auf dem Platz. Der junge Kroate, im Winter erst aus Wolfsburg gekommen, machte es in der 71. Minute wie Schnatterer – nur noch schöner. Aus 23 Minuten drosch er den Ball in den Winkel.

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Am Ende muss Mitch Langerak den VfB vor dem Ausgleich bewahren

Ein Traumtor, das dem VfB nicht nur den vierten Sieg im vierten Rückrundenspiel bescherte. Auch die Revanche für die Hinspiel-Pleite war geglückt, was in Stürmer Simon Terodde folgenden Gemütszustand auslöste: „Ein richtig geiles Gefühl, hier zu gewinnen.“ Am Schluss stand es aber noch einmal Spitz auf Knopf. Plötzlich produzierten die Gastgeber Chancen am Fließband. Die letzte vereitelte VfB-Torhüter Mitch Langerak, als er mit einem Reflex den Ball erst an die Latte und dann an den Pfosten lenkte.

Der Rest war Stuttgarter Jubel – und die Gewissheit, dass der Absteiger wieder ein Stück seines steinigen Weges in die Eliteklasse zurückgelegt hat. „Auch wenn noch längst nicht alles perfekt ist – die Richtung stimmt eindeutig“, bilanzierte VfB-Sportchef Jan Schindelmeiser. Die nächste Aufgabe wartet am Sonntag in einer Woche: Der 1. FC Kaiserslautern bringt dann ein klein wenig Bundesliga-Atmosphäre zurück in die Mercedes-Benz-Arena.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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