Beim VfB Stuttgart plagen sich vor der wichtigen Partie gegen Wolfsburg Martin Harnik und Daniel Schwaab mit Schmerzen. Doch beide wollen unbedingt spielen. Ob sie zum Einsatz kommen, ist noch unklar.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Es schmerzt. Das ist offensichtlich. Und vermutlich tut es noch immer deutlich stärker weh, als Martin Harnik zugeben mag. So eine ausgekugelte Schulter ist ja auch keine zu unterschätzende Verletzung. Harnik weiß das. Ihm ist der Oberarmkopf schon mehrfach aus der linken Gelenkpfanne gesprungen. Doch der Bundesliga-Fußballer des VfB Stuttgart will sich von den Schmerzen nicht unterkriegen lassen. Nicht jetzt. Er will dem Team im Abstiegskampf helfen. Unbedingt.

 

Gestern hat Harnik deshalb nach seiner Verletzung am vergangenen Freitag beim 0:0 in Hannover auch wieder das Mannschaftstraining aufgenommen. Allerdings hat Huub Stevens schnell gemerkt, dass das Fragezeichen hinter dem Einsatz des Flügelspielers am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg dadurch nicht kleiner, sondern größer geworden ist. „Das wird ganz schwierig“, sagt der Trainer. Denn Harnik konnte nicht voll mitmachen. „Es war sogar weniger, als ich gehofft hatte“, sagt Stevens.

Dennoch dient der Einsatzwille des Österreichers den Stuttgartern als positives Beispiel im Kampf gegen die letzten Zweifel. Viel fehlt dem VfB bei noch zwei ausstehenden Saisonspielen nicht mehr zum Klassenverbleib. Aber: „Wenn einer denkt, dass es mit einem Prozent weniger geht, dann reicht es nicht“, sagt Stevens. Trotz der fünf Punkte Vorsprung (plus der deutlich besseren Tordifferenz) gegenüber dem Hamburger SV auf dem Relegationsplatz 16.

Schwaabs Fuß macht Probleme

Also ist Stevens froh darüber, dass Harnik ebenso wie Daniel Schwaab Leidensfähigkeit demonstriert, um gegen Wolfsburg aufzulaufen. Der Trainer wertet das als Zeichen des Zusammenhalts. Auch als ein Indiz dafür, dass die Spieler wissen, dass es noch nicht vorbei ist. Denn auch Schwaabs Einsatz ist ungewiss. Seit Wochen macht der Fuß Probleme. Eine Reizung. Weshalb der Verteidiger schon seit Wochen auf die Zähne beißt und nach den Begegnungen meist humpelnd aus der Kabine kommt.

Am Freitag soll Schwaab wieder mit der Mannschaft trainieren und so Stevens davor bewahren, dass er gegen den offensivstarken Champions-League-Anwärter aus Niedersachsen die zuletzt gute Abwehr umbauen muss. „Aber wenn ich sie umstellen muss, dann ist es eben so“, sagt der Trainer und mag sich kurz vor dem Ziel seiner Mission in Stuttgart weiter nicht mit Spekulationen oder Erklärungen beschäftigen.

Stevens mag nicht spekulieren

Ob spielerisch gute Mannschaften wie der VfL Wolfsburg dem VfB besser liegen als mauernde Teams? Möglich, aber wer weiß schon, ob die Gäste tatsächlich stürmen werden! Ob Bayerns Champions-League-Aus noch Auswirkungen auf den Abstiegskampf in der Bundesliga haben wird, weil noch der HSV und der VfB gegen die Münchner spielen? Interessiert nicht, denn auf die anderen Vereine wird eh nicht geschaut! Und wie sieht es mit der eigenen Zukunft aus? Interessiert im Moment auch nicht wirklich, da die Vereinbarung lautet: Gespräche erst nach der Saison!

Wobei sich die Verhandlungen zwischen Stevens und dem VfB über eine weitere Zusammenarbeit auch ein paar Tage nach vorne verschieben könnten – bei vorzeitiger Rettung. Das wäre dann auch das endgültige Signal für Harnik und Schwaab. Der eine wird an der Schulter operiert, der andere braucht eine längere Pause.