Der VfB Stuttgart empfängt am Freitag (20.30 Uhr) in der Bundesliga den Hamburger SV. Bruno Labbadia will seine Startelf unverändert lassen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Wenn es nach Bruno Labaddia geht, dann könnten die Heimspiele des VfB Stuttgart immer am Freitagabend um 20.30 Uhr angepfiffen werden. „Ich finde, dass man abends einfach eine besondere Atmosphäre hat. Und unsere Fans schaffen es ja auch rechtzeitig ins Stadion“, sagt der VfB-Coach, der morgen mit den Stuttgartern in dem Hamburger SV auf den Verein trifft, der einst seine zweite Trainerstation in der Bundesliga war. Obwohl die Trennung vom HSV am 26. April 2010 – das war drei Spieltage vor Saisonschluss - vorzeitig erfolgte, hegt Labbdia keinen Groll: „Ich habe in Hamburg sehr gerne gelebt und gearbeitet“, sagt der ehemalige Stürmer.

 

Aktuell trifft der VfB auf einen angeschlagenen Hamburger SV, den einzigen Club, der seit der Bundesligsgründung 1963 immer erstklassig war. Gerade mal ein Pluspunkt steht für den HSV nach sechs Spieltagen zu Buche. Mit 17 Gegentoren haben die Hanseaten zudem die schlechteste Abwehr. „Für mich ist der HSV trotzdem kein normaler Tabellenletzter. Das Team ist mit 18 aktuellen oder ehemaligen Nationalspielern im Kader sehr gut besetzt“, sagt Labbadia, „normalerweise müssten sie am Ende einen Tabellenplatz zwischen fünf und zehn erreichen.“

Nur ein Trio fehlt

Mit der Entlassung des Cheftrainers Michael Oenning, der morgen vom ehemaligen Mittelfeldspieler und jetztigem U23-Coach Rudolfo Cardoso gecoacht wird, hat man beim HSV zu Wochenbeginn reagiert. Ein Vor- oder Nachteil für den VfB? „Zunächst mal finde ich es immer sehr schade, wenn ein Trainerkollege entlassen wird“, sagt Labbadia, „und zudem weiß ich nicht, ob es überhaupt den optimalen Zeitpunkt gibt, um gegen den HSV zu spielen.“

In der Bundesligabilanz liegt der VfB, der bis auf die Langzeitverletzten Julian Schieber, Georg Niedermeier und Matthieu Delpierre alle Mann an Bord hat, zurück: Den 32 Stuttgarter Siegen stehen bei 20 Unentschieden 40 Hamburger Erfolge gegenüber. Gegen die zuweilen instabile HSV-Deckung will Labbadia, der seine Startelf gegenüber dem Freiburg-Spiel wohl nicht ändern wird, aber „keinesfalls Harakiri“ spielen. Auch wenn der Trainer anfügt. „Natürlich ist es unsere Art, dominant aufzutreten. Vor allem zuhause. Aber wir werden ihnen nicht ins offene Messer laufen.“

Gegen den HSV wird auch der VfB-Kapitän Cacau (zwei Saisontreffer) die Möglichkeit erhalten, nach zuletzt vier torlosen Partien wieder für ein persönliches Erfolgserlebnis zu sorgen. Trotz Tabellenplatz sechs gibt sich der VfB-Manager Fredi Bobic vor dem HSV-Spiel in Bezug auf mögliche Saisonziele zurückhaltend: „Ich will die aktuelle Euphorie sicher nicht drücken“, sagt Bobic, „aber wir müssen erstmal den Schritt gegen den HSV machen, dann sehen wir weiter. Wir wissen, wo wir herkommen. Da tut uns Bescheidenheit auch mal gut.“

Die Aufstellungen

VfB Ulreich – Boulahrouz, Tasci, Maza, Molinaro – Kvist, Kuzmanovic – Harnik, Gentner, Okazaki - Cacau.

HSV Drobny - Bruma, Westermann, Rajkovic, Aogo - Jarolim, Tesche - Töre, jansen - Petric, Son.

Schiedsrichter Zwayer (Berlin).