Der Stuttgarter Kapitän muss weiterhin auf seinen ersten Einsatz im türkischen Nationaltrikot warten. Sein Vereinstrainer äußert sich dazu.

Sport: David Scheu (dsc)

Nicht zum ersten Mal war Atakan Karazor in der zurückliegenden Länderspielpause für die türkische Nationalmannschaft nominiert – wieder aber kam der Kapitän des VfB Stuttgart nicht zum Einsatz. Weder beim Auswärtsspiel in Bulgarien (6:1) noch im Heimspiel gegen Georgien (4:1), die beide in der Schlussphase jeweils bereits entschieden waren.

 

Das Ganze hat man wenig überraschend auch bei Karazors Arbeitgeber zur Kenntnis genommen. „Natürlich, da mache ich keinen Hehl daraus, habe ich mir sehr gewünscht für Ata, dass er sich jetzt ganz offiziell Nationalspieler nennen kann“, sagt VfB-Trainer Sebastian Hoeneß zum abermals ausgebliebenen Debüt des 29-Jährigen.

Sebastian Hoeneß will sich nicht einmischen

Er denke auch, so der VfB-Coach, „dass Ata in der Lage wäre, dort seine Stärken einzubringen. Aber die Türkei hat eben auch sehr viele gute Spieler.“ Unter anderem läuft im zentralen Mittelfeld der frühere Bundesliga-Profi Hakan Calhanoglu auf, der inzwischen für Inter Mailand spielt.

Sebastian Hoeneß hätte sich einen Debüt für Atakan Karazor gewünscht. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Einmischen möchte sich Hoeneß deshalb nicht in die Entscheidungen seines Trainerkollegen Vincenco Montella. „Es gibt einen Trainer, der diese Entscheidungen trifft. Das ist überall so.“ Auch beim deutschen Nationalcoach Julian Nagelsmann werde er sich dazu nicht äußern: „Das wäre nicht korrekt, weil er so viele Dinge miteinbeziehen muss in seiner Position, die ich gar nicht nachvollziehen kann.“

Ein Gutes hat das Ganze aus VfB-Sicht: Geschont werden muss Karazor mit Blick auf das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg an diesem Samstag (15.30 Uhr) nicht. „Wir hatten auch Länderspielpausen“, so Hoeneß, „da haben die Spieler alle Minuten gespielt. Dann ist es schon wieder so, dass du dir über die Belastungssteuerung Gedanken machst.“