Der VfB Stuttgart – sowohl der e.V. als auch die AG – setzt kurz vor der Bundestagswahl ein weiteres gesellschaftspolitisches Zeichen.
Am Sonntag tritt der VfB Stuttgart zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim an. Wenn der Anpfiff um 19.30 Uhr (Liveticker) ertönt, sind die ersten Hochrechnungen schon veröffentlicht. Denn: Am Sonntag ist auch Bundestagswahl.
Der VfB fokussiert sich auf das Sportliche an diesem Tag. Im Vorfeld aber setzt er aber auch politische Signale. Eine Wahlempfehlung würde der Club zwar nie abgeben, die Nachricht vom Dienstagnachmittag legt aber zumindest nahe, welche Partei man im Sinne des weiß-roten Wertesystems nicht wählen sollte.
„Wir positionieren uns klar für ein weltoffenes, freiheitlich-demokratisches Deutschland und eine vielfältige Gesellschaft“, sagt Dietmar Allgaier, der Präsident des VfB. „Die VfB-Familie engagiert sich auf vielfältige Art und Weise gesellschaftlich und sozial, unter anderem über unsere Stiftung ‚Brustring der Herzen‘. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass wir die wichtige Arbeit des Bündnisses unterstützen und die Botschaft der gemeinsamen Erklärung aller Mitwirkenden weitertragen und verbreiten“, betont Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende der VfB AG.
Sowohl der eingetragene Verein also auch die Aktiengesellschaft sind nun Mitglied des Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte.
Zahlreiche Organisationen, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Verbände, Landkreise, Städte und Gemeinden sowie staatliche Institutionen, Vereine und Parteien in Baden-Württemberg gehören dem Bündnis an, das seit dem vergangenen Jahr existiert.
Das Bündnis hat eine gemeinsame Erklärung abgegeben, zudem gibt es fünf Punkte, für die alle Mitglieder einstehen. Man stelle sich „gegen jegliche Form von Extremismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit“, zudem verteidige man „die Grundwerte unserer Demokratie“. Man stehe „auf gegen Rassismus“ und „ein für ein friedliches Miteinander aller Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Identität und weiteren Merkmalen“. Das Bündnis möchte Menschen ermutigen, sich für Demokratie zu engagieren und Haltung zu zeigen, „wenn es um die Verteidigung unserer Demokratie geht“.
Im landesweiten Bündnis, das betont Alexander Wehrle, möchte der VfB als größter Sportverein Baden-Württembergs „eine aktive Rolle einnehmen“.